Ich fuhr von 1984 bis 2004 ohne ESP und fahre es jetzt auch wieder. Ihr wollt sicher wissen warum:
ESP wird als das Non-plus-Ultra gepriesen. Ein Abkommen von der Strasse ist kaum mehr möglich, selbst ein Golf liegt auf der Straße wie ein Nobelschlitten. Absolut kontrolliertes fahren in jeder Situation. Und sollte man mal wirklich zu schnell in eine Kurve kommen: Was soll’s, mein ESP denkt und lenkt für mich.
Was mich aber stört ist, dass das ESP als Wunderding, als Rettungsanker in Notsituationen dargestellt wird. Das ist das ESP nun sicherlich nicht.
Fakt ist nun mal, dass man die Gesetze der Physik nicht brechen kann. Ab einer gewissen Geschwindigkeit werde ich nun mal aus der Kurve fliegen. Mit oder ohne ESP. Mit ESP ist es halt etwas später, weil mir vorher der Chip elektronisch eingreift und regelt.
Das lästiges Nebenprodukt dieser elektronischen Hilfe ist allerdings, dass der Grenzbereich, den jedes Auto erlebt bevor es abhebt kaum mehr für den Fahrer registrierbar ist, denn der wird ja elektronisch bearbeitet.
Bei einem Auto ohne ESP bemerkt man noch relativ gut, ab wann man sich im Grenzbereich befindet und kann dann, mit dem gewissen Können, das Auto noch abfangen.
Bei einem Auto mit ESP gibt es diesen Bereich nicht mehr. Naja, falsch, es gibt ihn schon noch, nur der Fahrer bekommt diesen nicht mehr mit. Erst wenn das Auto beim abfliegen ist, merkt der Fahrer, dass auch sein ESP nichts mehr machen kann. Nur dann ist jegliche Korrektur ebenfalls schon zu spät.
Naja, vielleicht konnte ich meinen Standpunkt etwas verständlich machen. Prinzipiell finde ich ESP toll und sehr hilfreich. Nur ist es eines nicht: kein Wunderding, das die Physik besiegen kann, sondern eine Fahrhilfe die in brenzligen Situationen Nothelfer sein kann.
Gruß Appus