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Bisher hieß es immer "Nichts geht über Hubraum...außer noch mehr Hubraum!"
Da wird sich auch in Zukunft nichts ändern, nur der Massstab wird verschoben. Wenn man vor Jahren statt eines 2.0L ein 3.0L Motor gewählt hat, dann ist diese Entscheidung heute ähnlich bei der Wahl zwischen 1.4L oder 1.8L Hubraum. Unabhängig davon ist ein "downgesizter" 3.0L aber immer noch "besser" als ein 1.8L.
Wenn man die Frage emotional beantwortet, dann ist natürlich ein voluminöser Saugmotor das Maß aller Dinge. Turbolader machen ja auch nichts anderes, als durch den Überdruck den Hubraum künstlich zu vergrößern, allerdings mit dem Nachteil, dass dieses nur im unteren und mittleren Drehzahlbereich "wirksam" ist und sich Benzin-Turbos im oberen Drehzahlbereich dann wieder "verabschieden" und einbrechen. Oder, anders gesagt, Saugmotoren haben ihre Leistungsspitze im Oberen Drehzahlbereich, Turbomotoren im mittleren Bereich (wie Selbstzünder).
Und jetzt ist die Frage, welches Drehzahlband man persönlich am liebsten nutzt. Bleibt man immer im mittleren Bereich und fährt eher selten flott, dann kann man mit einem kleinen Turbo-Motor leben, oder mit einem Turbo-Diesel.
Ansonsten ist das Minimieren des Antriebs natürlich rein politisch motiviert - es gibt ja das G-Modell von Mercedes auch noch als 12-Zylinder - aber eben nicht für "Unsereins hierzulande".
Ganz grausam ist dieser Zusammenbruch der Leistung im oberen Bereich bei Elektromotoren - die sind wirklich nur was für den innerstädtischen Stop-And-Go-Betrieb.
Kleine und leichte Motoren sind natürlich immer ökonomischer. Ökologischer sind sie nur, wenn man sie einzeln bewertet. Bewertet man sie in Summe, dann wird heute sicherlich mehr Sprit verbraucht als vor 20 Jahren, als noch die "großen Spritfresser" unterwegs waren. Es waren damals halt viel viel weniger - damals standen mir persönlich 1 x 2.0L (EURO 1) Hubraum zu Verfügung, heute sind es 7.1L (1.6+2.0+3.5, alles EURO 5). Ein "downgesizter" EURO-5-Familienfuhrpark von heute ist sicherlich weniger ökologisch als ein EURO-1-Familienfuhrpark von 1992, auch wenn EURO 5 ökologischer als EURO 1 ist (Emissionswerte betrachtend), stehen heute sicherlich insgesamt mehr Autos in den Garagen.