Autor Thema: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!  (Gelesen 17347 mal)

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Offline jkarpa

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NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« am: 15. Dezember 2017, 12:08:53 »
...Ca. 25 KM in LOCK gefahren wg. Geschlossener Schneedecke.

Aus aktuellen Anlass, auch in anderen Diskussionen: Bitte fahrt NICHT im Lock Modus. Auch auf geschlossener Schneedecke nicht.

Der Vortrieb ist mit vier angetriebenen Rädern besser, soweit wäre also noch alles in Ordnung. Aber bei der nächsten Bremsung drehen die Hinterräder genauso wie die Vorderräder, und die Vorderradbremsen wirken auf alle vier Räder gleichzeitig. Gerade bei geschlossener Schneedecke führt das im Zweifelsfall zu einem ausbrechendem Heck. Um so etwas zu vermeiden, greifen die hinteren Bremsen deutlich später als die vorderen Bremsen. Nur dass ein 4WD Lock diese Sicherung übergeht...

Der Lockmodus ist nur für mich gebaut worden, damit ich aus dem Matschlöchern wieder herauskomme. Für alle anderen Leute ist der AUTO Modus da. Dieser ist durch Tests von Daytona und mir nachgewiesen übrigens leistungsfähiger als 4WD Lock, und keinesfalls ein fauler Kompromiss.

4WD Lock sollte nur da genutzt werden, wo selbst ein halber Radumfang Durchdrehen bei Weiterfahren schon fatal wäre. In allen anderen Fällen, und ganz besonders beim Bremsen oder Kurvenfahrt auf rutschigem Grund sollen die Achsen nicht fest miteinander verbunden sein.

Nur echte Allradler mit Mitteldifferential können immer im 4WD fahren. Wir Dusterfahrer haben nur eine Mittelsperre, wodurch die Fahrphysik leidet.

Ihr könnt es ja mal auf dem Großparkplatz ausprobieren: 4WD Lock und Vollbremsung. Vielleicht rettet Euch ABS, vielleicht nicht.
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Offline Exberli

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #1 am: 15. Dezember 2017, 12:55:12 »
Danke, werde ich natürlich beim nächsten Schnee testen. Aber, da hat mir der Verkäufer was anderes erzählt. Lassen wir mal dahingestellt, was die Verkäüfer so wissen. Nur, warum fliegt der Lock Modus erst bei Tempo 80 und beim Nissan bei Tempo 120 raus? /nachdenk
In der Bedienungsanleitung wird vor dem Gebrauch von Lock auf vereistem Untergrund abgeraten.
Meiner Meinung nach hat der Lock Betrieb viele Einschränkungen und dürfte daher nur durch einen Schalter, der unter einer Schutzkappen liegt ( wie im Flugzeug oder bei 007) betätigt werden.
Vielleicht liegt hier auch ein Problem in der Getriebehaltbarkeit beim Dauertest. Wenn jeder auf dem Testwagen rumjuckelt und mal alle Schalter ausprobiert, soll die Mechanik Hops gehen.
Beim 4x4 Gebrauchtwagenkauf muss man den Verkäufer wohl erstmal fragen, ob er die Funktion vom Lockmodus kennt.
Danke nochmal für den guten Tip - noch ist nix passiert :klatsch
EU Laureate, Brink AHK starr, einige LZParts, Nokian Weatherproof SUV XL, Osram 130..., waeco PDC verkauft
 
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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #1 am: 15. Dezember 2017, 12:55:12 »

Offline Paragraphenreiter

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #2 am: 15. Dezember 2017, 13:09:47 »
meine (leidvolle) persönliche Erfahrung: mit AUTO in eine Schneewächte = Umschalten auf LOCK und von der Hinterachse wieder rückwärts rausziehen lassen (da beim Aufschwimmen in der Schneewächte die Vorderräder zuerst den Bodenkontakt verlieren und durch Aufschwimmen des Dusters auf der Motorschutzplatte quasi in der Luft durchdrechen während die Hinterachse noch ausreichend Bodenkontakt hat)

mit LOCK in eine Schneewächte = "SCHEI....(-benkleister)" - da hilft dann nur mehr schaufeln weil in dem Moment wo nichts mehr vorwärtsgeht bereits alle Räder nach dem Ausschaufeln in der Luft sind - und dann stellt man fest:

Schneeschaufeln vor dem Auto: kein Problem
Schneeschaufeln hinter dem Auto: auch kein Problem
aber Schneeschaufeln unter dem Auto damit die Räder wieder Bodenkontakt kriegen: große(r) SCHEI....(-benkleister) !!!!!
 
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Offline Paragraphenreiter

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #3 am: 15. Dezember 2017, 13:12:00 »
Ergänzung: und wenn alle 4 Räder in der Luft sind weil das Auto auf der Bodenplatte aufliegt helfen nicht einmal mehr Schneeketten..... /love
 

Offline jkarpa

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #4 am: 15. Dezember 2017, 13:20:30 »
...Aber, da hat mir der Verkäufer was anderes erzählt. Lassen wir mal dahingestellt, was die Verkäüfer so wissen. Nur, warum fliegt der Lock Modus erst bei Tempo 80 und beim Nissan bei Tempo 120 raus? /nachdenk

Nichts gegen den guten Mann, aber was weiss ein Dacia Verkäufer denn von den Feinheiten eines Allradantriebs? Die meisten scheitern daran, dessen _genaue_ Funktion zu erklären. Die Seiteneffekte kennt kaum ein Suzuki Jimny Verkäufer...

Aber ja, beim Kauf eines gebrauchten 4x4 immer versuchen, die Nutzung zu erfahren. Ich komme übrigens drauf, weil im Jimny Forum eine Fahrerin stolz erzählte, dass sie aus Sicherheitsgründen den kompletten Winter im 4 Low fahren wolle. Das habe der Verkäufer ihr so empfohlen. Entweder lacht der Verkäufer heute noch, oder ihm gehört ein unkontrollierter Wagen in den Vorgarten geballert. Was für ein Unsinn...  :'(

Beim Nissan läuft eine bessere Version der 4WD Software, was an vielen Stellen bemerkbar ist, z.B. beim Soft-Lock im Auto Modus. Dazu gibt es hier eigene Diskussionen.
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Delseywolf

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #5 am: 15. Dezember 2017, 20:46:56 »
nu ja
wenn alle Räder in der Luft hängen
bleibt wohl nur der Trecker vom nächsten Bauer /crazy
 

Offline Funster

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #6 am: 23. Dezember 2017, 22:49:45 »
nu ja
wenn alle Räder in der Luft hängen
bleibt wohl nur der Trecker vom nächsten Bauer /crazy
Na, vielleicht reicht ja auch ein zweiter Duster, der noch nicht feststeckt.  :D
 

Offline mikebruck

Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #7 am: 09. Februar 2018, 21:05:54 »
...Ca. 25 KM in LOCK gefahren wg. Geschlossener Schneedecke.

Aus aktuellen Anlass, auch in anderen Diskussionen: Bitte fahrt NICHT im Lock Modus. Auch auf geschlossener Schneedecke nicht.

Der Vortrieb ist mit vier angetriebenen Rädern besser, soweit wäre also noch alles in Ordnung. Aber bei der nächsten Bremsung drehen die Hinterräder genauso wie die Vorderräder, und die Vorderradbremsen wirken auf alle vier Räder gleichzeitig. Gerade bei geschlossener Schneedecke führt das im Zweifelsfall zu einem ausbrechendem Heck. Um so etwas zu vermeiden, greifen die hinteren Bremsen deutlich später als die vorderen Bremsen. Nur dass ein 4WD Lock diese Sicherung übergeht...

Der Lockmodus ist nur für mich gebaut worden, damit ich aus dem Matschlöchern wieder herauskomme. Für alle anderen Leute ist der AUTO Modus da. Dieser ist durch Tests von Daytona und mir nachgewiesen übrigens leistungsfähiger als 4WD Lock, und keinesfalls ein fauler Kompromiss.

4WD Lock sollte nur da genutzt werden, wo selbst ein halber Radumfang Durchdrehen bei Weiterfahren schon fatal wäre. In allen anderen Fällen, und ganz besonders beim Bremsen oder Kurvenfahrt auf rutschigem Grund sollen die Achsen nicht fest miteinander verbunden sein.

Nur echte Allradler mit Mitteldifferential können immer im 4WD fahren. Wir Dusterfahrer haben nur eine Mittelsperre, wodurch die Fahrphysik leidet.

Ihr könnt es ja mal auf dem Großparkplatz ausprobieren: 4WD Lock und Vollbremsung. Vielleicht rettet Euch ABS, vielleicht nicht.
/haeh /haeh
Hm das muss Phase 1 anders sein im LOCK ist Im prinzip wie Manueller Allrad und das Problem von dir kenne ich leider nicht und technisch XD sry ... die harte Antwort aber hoffe mal du kennst dich aus!!!!!! Weil wenst 4 WD Lock drinnen hast klar vorne und hinten 50/50 wie manueller Allrad aber so wie du da schreibst ist mir in 6 Jahren wo ich ihn hab nie passiert und fahre regelmäßig bei solchen Verhältnissen im Lock in da ist er einfach stabil .... zur Sicherheit kannst auch kuppeln beim Bremsen PS: im LOCK geht die Motor Bremskraft auf alle 4 Räder ... Bevor du mich aber jetzt Zerreist in der Luft bin seit 21 Jahren offroad Instruktor zur Info am rande

Frag mal STEPUHRB WEGEN Lock der kennt sich aus damit

Schalterstellung "AUTO"
Dies ist, wie oben bereits erwähnt, die empfohlene Stellung des Schalters
für den Allrad-Modus. Das Allradantriebssystem erkennt selbständig die
Notwendigkeit (oder die Unnötigkeit), den Allradantrieb zuzuschalten.

Es gibt Allradsysteme anderer Hersteller, z. B. das von VW oder Volvo verbaute
Haldex-System, welches ganz ähnlich funktioniert wie das des Duster: Die
Allradantriebssteuerung erkennt mit Hilfe der Raddrehzahlsensoren des ABS, dass
Schlupf vorliegt und schaltet dann bedarfsgerecht die zweite Antriebsachse
(in der Regel die Hinterachse) zu. Meistens verfügen diese Systeme aber nicht
über einen Wahlschalter für die Steuerung des Allrad-Betriebsmodus, sondern
sind ständig im Auto-Modus. An dieser Stelle also ein Lob an Dacia (und ergo
an Nissan) für den Wahlschalter - sie entmündigen nicht, sondern erlauben dem
mitdenkenden Fahrer den geziehlten Eingriff in das System. Dies zeigt aber
andererseits auch ganz klar, dass ein manueller Eingriff in das System nur
wirklich selten notwendig oder sinnvoll ist.

Zu den Märchen, zu denen Dacia leider selbst beträgt gehört es, dass der Modus
"2WD" den Kraftstoffverbrauch optimiert. Dies suggeriert, dass z. B. im Sommer
auf trockener und griffiger Fahrbahn der Verbrauch im "2WD"-Modus geringer sei,
als im "AUTO"-Modus. Dies ist nicht der Fall. Sowohl aus theoretischen
Überlegungen heraus steht das nicht zu erwarten. Eine große deutsche
Aautozeitschrift hat dies auch untersucht und auch in der Praxis auf
griffiger Fahrbahn keinen Unterschied im Verbrauch zwischen den Modi
"2WD" und "AUTO" messen können.

Schalterstellung "LOCK"
In der Schalterstellung "LOCK" wird das Allradantriebssystem so angesteuert,
dass es die Lamellenkupplung zwischen Vorder- und Hinterachse fest schließt
und so einen starren Durchtrieb zur Hinterachse realisiert. In dieser
Schalterstellung hat der Allradantrieb die Eigenschaften (positive wie
negative) wie ein Fahrzeug mit zuschaltbaren Allradantrieb, an dem die
zweite Antriebsachse zugeschaltet ist, bzw. wie bei einem Geländewagen mit
gesperrtem Mittendifferenzial. Diese Schalterstellung sollte grundsätzlich
nur auf schlüpfrigem Untergrund (Matsch, Schnee, Gras, etc.) eingelegt
werden, da auf griffigem Untergrund die Raddrehzahlunterschiede zwischen
Vorder- und Hinterachse nur durch radierende Reifen mit dem entsprechenden
Verschleiß an Rädern und am gesamten Antrieb ausgeglichen werden können -
außerdem leidet die Fahrstabilität. Daher ist dieser Betriebsmodus auf
geringe Geschwindigkeiten (bis 60 bzw. 80 km/h, je nach Quelle) beschränkt.

In dem meisten Fällen wird der Modus "AUTO" auch im Gelände einen Dienst
vorzüglich erledigen. Wann sollte man also zur Stellung "LOCK" greifen?
Wir haben oben gesehen, dass das Allradsystem in der Stellung "AUTO" den
Allradantrieb zuschaltet, wenn es mit Hilfe der ABS-Sensoren Schlupf
feststellt. Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte, denn das System
muss auch irgendwie erkennen, wann es die Lamellenkupplung wieder lösen
kann. Mit geschlossener Lamellenkupplung drehen sich die Räder von Vorder-
und Hinterachse gleich schnell und das System kann keinen Schlupf feststellen.
Also geht das System hin und lockert nach kurzer Zeit die Lamellenkupplung.
Wird keine Zunahme des Schlupfes an der Vorderachse festgestellt, dann kann
die Lamellenkupplung weiter gelockert werden, im anderen Fall wird sie wieder
angezogen. Diese automatische Regelung des auf die Hinterachse übertragenen
Drehmoments bringt zwei Nachteile mit sich: beim Lösen der Lamellenkupplung
tritt zum Einen kurzeitig ein Traktionsverlust auf und zum Anderen bewirkt die
Reibung in der halb geöffneten Lamellenkupplung eine Reibung und damit eine
Erhitzung, die im Extremfall zur Überhitzung der Kupplung führen kann.

Schwieriges Gelände - große Steigungen
Ganz schwierige und auch gefährliche Geländefahrten sind das Befahren von
Steigungen (und von Gefällen) an der Traktionsgrenze. Nur wenn alle Räder
Grip haben, läßt sich die Steigung bezwingen. Verliert ein oder mehrere
Räder den Grip, dann droht die Talfahrt. Hier will man unter allen Bedingungen
vermeiden, dass der Vortrieb abreißt. Also stellt man vorher den Schalter auf
"LOCK", um zu verhindern, dass die Allradantriebssteuerung auch nur auf den
Gedanken kommt, den Kraftfluss zur Hinterachse einen Moment zu unterbrechen.

Schwieriges Gelände - großes Gefälle
Ähnliches gilt für starke Gefälle im Gelände. Diese werden, da dem Duster ja
elektronische Helferlein wie eine Hill Descent Control fehlen, grundsätzlich
im sehr kurz übersetzten 1. Gang gefahren. In diesem Gang hat der Motor eine
große Bremswirkung und das erlaubt das kontrollierte Befahren von großen
Gefällen, eventuell unterstützt durch behutsame Bremseingriffe (aber wichtig:
blockierende Reifen vermeiden, um die Fahr- und Lenkstabilität zu erhalten).
Da es in dieser Situation nicht zu postivem Schlupf an der Vorderachse kommt,
schaltet die Allradantriebssteuerung auch nicht die Hinterachse zu. Das
Motorbremsmoment würde somit nur auf die Vorderachse wirken. Daher stellt man
auch hier vorher den Wahlschalter auf "LOCK", um das Motorbremsmoment auf beide
Achsen zu verteilen.

Vermeiden der Überhitzung der Lamellenkupplung
Unter bestimmten, schwierigen Bedingungen könnte die Lamellenkupplung
überhitzen. Beispielsweise, wenn im Winter auf Schnee und Eis ein Anhänger eine
längere steile Steigungsstrecke gezogen werden muss und dabei der Allradantrieb
ständig benötigt wird. In der "AUTO"-Stellung lockert die Ansteuerung ja
regelmäßig die Lamellenkupplung um den aktuellen Schlupf zu bestimmen und
heizt so die Kupplung auf. Gefährlich für die Lamellenkupplung wird's immer
dann, wenn bei hohem Schlupf viel Leistung an die Hinterachse geschickt werden
muss, also bei hoher Drehzahl und durchgetretenem Gaspedal bei gleichzeitigem
Schlupf. Eine ähnliche Situation findet man bei Fahrten im Tiefsand. Hier muss
auch mit viel Gas gefahren werden und die Lamellenkuplung wird arg strapaziert.
Unter diesen Bedingungen sollte man rechtzeitig den "LOCK"-Modus wählen. Eine
geschlossene Lamellenkuplung rutscht nicht mehr durch und erzeugt daher kaum
mehr noch Reibungswärme. Im Tiefsand hat dies auch noch einen weiteren
Vorteil: Zwar reagiert das Allradsystem auf Schlupf an der Vorderachse sehr
schnell, aber es ist immer ein reaktives System. Die Vorderräder graben sich
schon ein wenig ein, bevor die Hinterachse zu Hilfe eilt. Ist der "LOCK"-Modus
eingelegt, bevor es in den Tiefsand geht, wird dieser Effekt weitestgehend
vermieden.

Abschalten nicht vergessen!
Wenn nach einer Geländefahrt dann wieder griffiger Untergrund erreicht wird,
darf man nicht vergessen, den "LOCK"-Modus wieder abzuschalten, sonst droht
erhöhter Verschleiß an Reifen und Antrieb sowie eine verschlechterte
Fahrstabilität.
 

Offline elefanty65

Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #8 am: 11. Februar 2018, 12:42:05 »
Hallo mein Lieber,

Sehr wohl kann man im LOCK-Modus fahren. Natürlich nicht so, wie man es sich von normalen Strassen gewohnt ist; dafür ist der LOCK-Modus auch nicht da.

Aber, wenn ich auf einer vereisten und verschneiten ( Eis unter dem Schnee ) Bergstrasse hinunter fahren will ( da hat mein Duster an allen 4 Rädern Schneeketten, weil sich Reifengummi und Eis schlecht vertragen !), bin ich froh den LOCK-Modus zu haben ( da mein Duster KEIN Descent Control hat ), damit im 1. Gang die Motorbremse auf alle 4 Räder wirken kann.
"auf allen 4 Rädern Schneeketten" = bei solchen Verhältnissen ein "MUSS", weil bergauf die Hinterräder ( egal ob AUTO- oder LOCK-Modus ) durchrutschen und so keinen Beitrag am Vortrieb leisten können.

Gruss, elefanty65
 
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Offline Markus_SQ247

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #9 am: 11. Februar 2018, 16:21:38 »
Ich denke, hier wird von zwei verschiedenen Dingen gesprochen, die auch nicht ganz korrekt argumentiert wurden.

....Aber bei der nächsten Bremsung drehen die Hinterräder genauso wie die Vorderräder, und die Vorderradbremsen wirken auf alle vier Räder gleichzeitig. Gerade bei geschlossener Schneedecke führt das im Zweifelsfall zu einem ausbrechendem Heck. Um so etwas zu vermeiden, greifen die hinteren Bremsen deutlich später als die vorderen Bremsen....


Der letzte Satz ist zwar nicht richtig, da die Bremsen bei normalen Fahrzeugen gleichzeitig wirken, aber das ändert nichts daran, dass der Rest stimmt!
Die hintere Bremse ist schwächer ausgelegt, weil sich bei der Verzögerung des Fahrzeuges der Schwerpunkt zur Vorderachse verschiebt, wodurch hinten gar keine starke Bremse gebraucht wird.
Diese schwächere hintere Bremse (Trommel oder kleinere Scheiben als vorne) gewährleistet automatisch, dass die hinteren Räder mit weniger Kraft gebremst werden.
Zusätzlich wird die Bremskraft durch den Bremskraftregler oder elektronische Systeme, die diese Aufgabe übernehmen, geregelt.

Werden Vorder- und Hinterräder aber gleich stark abgebremst (was bei LOCK durch "vom Gas gehen" passiert), haben die Vorderreifen noch Haftreibung, während die Hinterreifen schon blockieren und damit "gleiten" ... und schon übersteuert der Wagen, bricht also aus.

Ohne "LOCK" werden die Hinterräder bei der Verzögerung mittels Motorbremse nicht angesprochen, übertragen also auch keine Bremskräfte, wodurch der Grenzbereich der Seitenführungskräfte nicht ungünstig verschoben wird und der Wagen stabil bleibt.

Das Fahrzeug wird vielleicht UNTERsteuern, aber das ist wieder ein anderes Thema  ;)


Wir Dusterfahrer haben nur eine Mittelsperre, wodurch die Fahrphysik leidet.


Ist so!


/haeh /haeh
...das Problem von dir kenne ich leider nicht...


Dass Du das Problem nie hattest will ich gar nicht in Frage stellen, aber TECHNISCH gesehen gibt es keinen Grund für Dein

... und technisch XD sry ...

Das von JK beschriebene Problem kann im Schiebebetrieb (besonders bei Talfahrt) natürlich auftreten, womit "LOCK" im Normalbetrieb nicht empfehlenswert ist. Die Vorteile vom "LOCK" sind im Normalbetrieb nämlich nur in Sonderfällen wirksam (wie von Dir beschrieben!), die potenzielle Gefahr ist aber immer da.


LG
Markus
Die Suche nach Teammitgliedern für die nächste SuperKarpata hat begonnen, die HELLSKLAMM-ERDFERKEL starten am 24.5.2019 ins Rennen.
 
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Offline Falke

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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #10 am: 11. Februar 2018, 16:56:17 »
Wer sich nicht bis in die Grenzbereiche seines Fahrzeugs oder auch seines eigenen Fahrkönnens begibt, wird die von allen hier voran geschilderten Situationen und ihre Probleme wohl kaum kennenlernen. Kleine Fehler in der Wahl des Antriebes dürften da wohl eher verzeihlich sein, und wer sein Auto ein wenig mehr kennt, spürt schnell, was nötig und machbar ist und was nicht. Darüber hinaus sieht es dann allerdings anders aus. Hier würde ein kompromissloser Härtetest wohl zu mehr Klarheit führen, aber wie Markus_SQ247 an anderer Stelle schon richtig schreibt: Wer kann es sich schon leisten, dafür ein oder auch zwei komplette Autos schrottreif zu fahren.
Gruß    Falke
 
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Re: NICHT im 4WD Lock Modus fahren!
« Antwort #10 am: 11. Februar 2018, 16:56:17 »