Hier noch schnell die Faustregeln zum Thema Spurverbreiterung (SV):
Unbeschleunigte Kreisfahrt, es wird also weder gebremst noch Gas gegeben, wohl aber gelenkt. Alle 4 Reifen bleiben unverändert:
Fahrzeug übersteuert: Das kurvenäussere Vorderrad ist im Vergleich mit dem kurvenäusseren Rad der Hinterachse (HA) "überlastet" -> Spur an der Vorderachse (VA) verbreitern (Radlast besser verteilen) oder an der HA verringern.
Fahrzeug untersteuert: Das kurvenäussere Hinterrad ist im Vergleich mit dem kurvenäusseren Rad der VA überlastet -> Spur an der HA verbreitern oder an der VA verringern.
Fahrzeug verhält sich wie gewünscht, man will aber "flotter ums Eck": Spur an der Vorder- und Hinterachse verbreitern.
Damit wird auch klar, warum "Tuner" nur SV-Sätze verkaufen, die entweder nur die Spur der HA verbreitern, oder, wenn VA und HA, dann nur mit HA breiter als VA: Man erreicht zwar eine Erhöhung der möglichen Kurvengeschwindigkeit, macht das Auto aber gleichzeitig "sicherer" (unsportlicher), weil ein untersteuerndes Auto immer für den Laien leichter zu handhaben ist als ein neutrales, oder ein Übersteuerndes. Man kann halt nicht so leicht "abfliegen", sondern das Auto beginnt zu quietschen und schiebt über die Vorderräder (und wird dadurch auch automatisch langsamer).
Wenn man sein Auto sportlich abstimmen will, dann gibt es noch die Fälle: In die Kurve rein bremsen und aus der Kurve raus beschleunigen. Da spielt die Spurbreite dann keine so große Rolle mehr, sondern da ist dann das Fahrwerk direkt beteiligt. Und zwar die Druck- und die Zugstufe der Dämpfer. Neben der dynamischen Radlast gibt es noch die dynamische Achslast. also das "verschieben" des Gewichts auf die VA oder auf die HA (beim Bremsen geht das Gewicht auf die VA, beim Gas geben auf die HA (jetzt nicht unbedingt beim Duster :-) )).
Wenn sich das Auto also in der unbeschleunigten Kreisfahrt wie gewünscht verhält, beim Bremsen in die Kurve aber eher untersteuert, dann muss man die Druckstufe an der VA härter machen (oder die Zugstufe der HA), wenn das Auto aus der Kurve heraus übersteuert, dann ist die Druckstufe an der HA zu verhärten, bzw. die Zugstufe an der VA. Da wird es aber insgesamt kompliziert. Weniger Bremsen und/oder weniger Gas geben geht auch, gilt aber als unsportlich ;-)
PKWs haben übrigens auch deshalb mehr Bremsleistung auf der VA , weil das Fahrwerk mit seinen Federwegen diese dynamische Achslastverteilung "produziert". Rennautos reduzieren die dynamische Achslastverteilung beim Bremsen und Gas geben durch ein "hartes Fahrwerk". Wenig Federweg = wenig Achslast Verschiebung beim Beschleunigen und Bremsen. Ungefederten Karts (Go-Karts) reicht daher eine Bremsanlage nur an der HA ist billiger (weil einfacher) als an der VA, aber ausreichend wirkungsvoll.
Und gilt das alles auch im Gelände? Weniger. Aber immerhin vergrößert eine breite Spur den Kippwinkel ...