@ Dr. Watson:
Hat man eigentlich die genaue Ursache für die Risse bei der Instandsetzung Deines Autos ermittelt?
Hallo Silberstauber und alle Anderen,
Die genaue Ursache dafür wird wohl nie richtig zu ermitteln sein, zumindest wird sie kein Hersteller offen preisgeben.
Ich war wegen der Mängel bei der Hagelinstandsetzung heute nochmal beim "Freundlichen" und hatte Gelegenheit mit dem Werkstattmeister über dieses Problem zu sprechen. Lt. seiner Aussage (hinter vorgehaltener Hand) ist es in gewisser Weise ein konstruktives Problem (hat aber auf keinen Fall mit der Stabilität der Karosserie oder der Halbarkeit der Schweißpunkte zu tun), wobei das aber kein reines Renault/Dacia - Problem ist, sondern viele Hersteller betrifft. Der Knackpunkt ist an welcher Stelle die Karosserieteile von Dach und Seitenwand zusammengesetzt sind.
Um das genauer zu erklären muss ich ein wenig ausholen. Je nach Karosserieform werden Dach und Seitenteile an verschiedenen Stellen zusammengesetzt. Bei Stufenhecklimousinen geschieht das z. Bsp. in der Regel in Höhe der unteren Seitenscheibenkanten, so dass die A-/B- u. C-Säulen Bestandteil des Daches sind. Die Übergänge von C-Säule zum Seitenteil werden dann auch mit einer Dichtmasse versehen, überlackiert und dann hinter einer schicken Chromblende oder ähnlichem versteckt.
Bei vielen Fließheckfahrzeugen, Kombis und SUV ist diese Verbindungstelle, wie halt auch bei unserem Duster, genau an der oberen Dachkante. Hier wird dann bei allen Herstellern eine dauerelastische Dichtmasse verwendet, die anschließend überlackiert wird. Die meisten Hersteller kaschieren dann die Stellen mit einer zusätzlichen Plastik- oder Chromleiste (oder wie bei den neueren Ford- und Opel-Modellen gleich mit der Dachreeling). Damit sind dann evtl. Spannungsrisse im Lack zumindest äußerlich nicht sichtbar.
Die Gefahr, das hier Wasser in den Innenraum eindringt oder gar das Blech zum rosten bringt, ist allerdings sehr gering, da die Risse sich eigentlich nur auf den Lack beschränken (Das einzige Mitglied, welches hier Probleme mit eindringender Feuchtigkeit hatte, ist meines Wissens Doentibuster). Risse oder Spalten im Blech waren bei mir nicht feststellbar (Fotos wurden leider vergessen

)
Der nächste Schwachpunkt ist der Einsatz, der von der EU verordneten umweltfreundlichen Lacke. Diese sind wohl nach Aushärtung nicht mehr so "flexibel" wie die früher verwendeten Lacke und können dann an solchen Stellen zum reißen neigen. (Das können aber wohl unsere Lackexperten hier im Forum genauer beschreiben bzw. bestätigen oder widerlegen).
Ein weiterer Punkt ist auch die Dicke der aufgetragenen Dichtmasse.
Ich fand die Ausführungen des Meisters recht plausibel und würde das auf keinen Fall als "Geschwafel" abtun. Wahrscheinlich ist jedoch, dass es ein Zusammenspiel aus allen genannten Faktoren ist.
Ich für meinen Teil weiß jedoch, sollten noch einmal Risse auftreten, werde ich mir passende Kuntstoffblenden (ob in Wagenfarbe lackiert oder schwarz

) besorgen und diese über den entsprechenden Stellen anbringen und gut ist. Klar weiß ich dann im Gegensatz zu den Besitzern der anderen Fahrzeuge, bei denen solche Blenden bereits serienmäßig verbaut sind, das darunter sich Lackrisse befinden, aber diese sind dann nicht mehr sichtbar.

Gruß Dr. Watson