Erst einmal der Textbericht für heute. Gestern landeten wir bei der Suche nach einem einsamen Plätzchen am See auf einem generell netten, freien Campingplatz. Mit uns residierte dort eine mitgliederstarke und laute Familie. In der Abwägung weitere Suche gegen mangelnde Einsamkeit gewann die Faulheit. Zudem war noch eine Nabensperre zu reparieren, wofür wir gerne Tageslicht nutzen wollten. Kurzentschlossen bauten wir unsere Wagen als Mauer auf, und richteten uns dahinter in relativer Einsamkeit ein.
Heute morgen brachen wir dann auf zur Strecke der letzten Transpomerania. Einfach mal die Strecke anschauen und einen Eindruck bekommen, ob das etwas für uns wäre.
Die schon in den letzten Tagen erstaunlich freizügig nutzbaren Strecken, zum Beispiel am Ackerrand, durch Wälder, oder quer durchs Maisfeld scheinen "einfach so" für die Pomerania genutzt zu werden. Vielleicht wird trassiert, aber das sind alles öffentliche Wege. Interessant... Allerdings sind es auch winzig kleine, enge, selten genutzte Wege. Ich fühle mich an englische Green Lanes erinnert.
Wie im parallelen Bericht "Dusters on Alps" erwähnt, gehört seitliches Buschwerk zu den Gefahren der Strecke. Suse und Patrol sind hart im Nehmen; ich nicht. Mein Wagen soll bitte unbeschädigt zurückkehren. Also werden, ganz so wie ich es auf der SuperKarpata kennengelernt habe, zu enge Wege freigeschnitten. In unserem Fall hatten wir mehrere Abschnitte von einigen hundert Metern, auf denen zwei Jungs mit Machete, Säge und Messer voran gingen und meinem Wagen den Weg ebneten. Das war bereits ein Highlight am Morgen.
Am Nachmittag kam dann endlich die vom Filius Maximus erhoffte Stelle: Oh nein, da sind ja zwei Bäume quer über den Weg gefallen! Was sollen wir nur tun? Zum Glück hat der Filius die Motorsägenkiste und seine persönliche Schutzausstattung dabei.
"Wir könnten einfach rechts vorbei fahren, wie der Förster vor uns auch. Nur den Weg etwas freimachen für den Subaru, und dann geht das schon. Wird keine halbe Stunde dauern." Ich denk' nur "Was hat der nicht verstanden? Baum, Säge, Jungstrupp: das ist doch wohl klar". Nachdem ich diese Logik erklärt habe, konnten wir die Säge anwerfen. 35 Minuten später war der Weg frei, und wir haben eine geiles Gruppengefühl, Videos und Fotos. Filius zerkleinert die Querulanten, Jan-aus-Kiel zieht sie mit der Winde zur Seite, Lars verewigt uns auf Zelluloid/Silizium, und der Rest räumt hinter dem Filius weg und auf. Teamarbeit vom Feinsten!
Nach weiteren sehr schicken Strecken beenden wir den Tag auf einem echten Campingplatz. Duschen ftw!