Ich berichte kurz aus einem Hotelzimmer, während ich meinen Würstel nachtrauere, die Jörg gemeinsam mit Hannes am Lagerfeuer gegrillt haben.
Die Riemenscheibe ist nicht original, weil der 712 FAL (der übrigens auf 2,7 Liter umgebaut wurde) eine zweite Lichtmaschine und eine Servolenkung bekommen hat.
Diese zusätzlichen Teile können nicht von nur einem Keilriemen angetrieben werden, darum hat der Wagen eine modifizierte Scheibe.
Das klappt eigentlich ganz wunderbar, aber eben nicht, wenn die Schraube, die diese Keilriemenscheibe an die Kurbelwelle schraubt, weg ist.
Die Schraube wurde zwar gefunden, aber nicht mehr heil, sondern "abgenudelt", somit greift sie nicht mehr und muss ersetzt werden.
Die Keilriemenscheibe ist grundsätzlich ok, allerdings gibt es einen Mitnehmer (ein Keil, der Keilriemenscheibe und Kurbelwelle verbindet) und der hat einen Teil seiner Führung (Nut an der Innenseite der Keilriemenscheibe) so stark beschädigt, dass an dieser Stelle aufgeschweißt werden musste.
Hat alles geklappt, allerdings wissen wir nicht, ob das Gewinde der Kurbelwelle noch ok ist und ob beim schweißen der Riemenscheibe zu viel Material aufgeschweißt wurde.
Da um 2030 alle Räder stehen MÜSSEN (sonst Disqualifikation) und wir erst gegen 1930 die Teile bekommen haben, hatten wir keine Chance, wieder auf den Berg zu fahren und die Reparaturen zu beginnen.
Ich wollte den Pinz im Tal stehen lassen und zu Fuß gehen, aber wenn man bedenkt, dass ich mindestens 4 bis 5 Stunden unterwegs gewesen wäre, nur um morgen 15 Minuten zu gewinnen, ist klar, dass das Unsinn ist.
Zum Thema "gewinnen":
Nach der ersten Etappe sind wir auf Platz 15 (also genau in der Mitte) gelegen, was weit weg von gut ist.
Gründe zu suchen ist sinnlos, weil es nie "DEN" Grund gibt, sondern nur die Summe aller Kleinigkeiten, die Zeit gekostet haben.
Was aber sehr wohl zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass wir den ersten Korridor nicht taktisch (also mit diversen Möglichkeiten, Strafkilometer zu minimieren) gefahren sind, sondern bis zum Ende des 3. Tages volles Risiko genommen haben um vielleicht den gesamten Korridor zu schaffen.
Wie das genau aussieht und warum wir so und nicht taktisch gefahren sind, kann ich sehr gerne erklären, ist aber für ein Forum einfach zu viel.
Wer es schnell wissen und nicht erst auf Boostedt warten will, kann sich auf der Homepage der SuperKarpata das Regelwerk ansehen, dort steht eh drin wie das mit Zeitwertung und Kilometerwertung aussieht.
Ich hau mich jetzt in die Federn, weil ich früh aufstehen muss.
Hier im Hotel habe ich ENDLICH Internet und kann die Navigation mit Hilfe von Google Earth verfeinern.
Wir haben durch den Defekt mindestens einen (von nur drei) Fahrtagen verloren und müssen jetzt anders planen....den Korridor durchzufahren ist jetzt FIX nicht mehr möglich, wir müssen eine brauchbare Taktik ausarbeiten.
Also....wir sehen uns, gute Nacht
Max