Autor Thema: Was er kann und was nicht  (Gelesen 27106 mal)

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Offline pekoat

Was er kann und was nicht
« am: 18. November 2012, 20:12:10 »
Hallo Foristi!

Seit gut einem Jahr hab ich jetzt hier im Forum mitgelesen, mangels Duster meinen Schnabel gehalten und mir hier so manchen guten Tipp geholt, auch was die Kaufentscheidung anging.
Seit 3 Monaten / 6.000km haben wir einen Duster, den großen Diesel in Schwarz, gestern hatte ich Gelegenheit, das eingefahrene Auto erstmals ausgiebiger im Gelände – einem kleinen, aber feinen Übungsspielplatz – spazierenzuführen.

Hiermit möchte ich nun mein Parasitendasein beenden und mich auch aktiv am Informationsaustausch beteiligen, indem ich erzähle, wie sich unser Duster im Gelände verhält.

Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen - das Ende meines Geländetauglichkeitstests wurde nicht von der Technik bestimmt, sondern von meiner Sorge, den relativ wenig geschützten Unterboden des doch noch neuen Vehikels zu ramponieren, auch die Schweller sind ziemlich verbeulungsgefährdet.

Überraschend gut hat der Duster eine Verschränkungspassage (zwei alternierende Reihen mit ca radtiefen Gruben in etwa 4-5m Abstand) gemeistert, obwohl Federweg und Verschränkung des Autos ja nicht wirklich berauschend sind. Irgendwie hat er sich da drübergemogelt, linkes Vorderbein in der Luft, rechtes Vorderbein in der Luft, aber offenbar hat die Relation Grubenabstand/Radstand gerade so gut gepasst, dass immer genug Gummi am Boden war, um den Vortrieb nicht abreissen zu lassen. Verschränkungen mit anderem Gruben-/Kuppenabstand könnten allerdings problematisch werden. Erfreuliche Erkenntnis dabei: Der Böschungswinkel vorne wie hinten ist angenehm groß, weder Nebelscheinwerfer noch Auspuff hatten dramatischen Bodenkontakt.


Spannender wurde es dann beim Überqueren eines Grates, also einer langgestreckten Hügelkuppe. Für ein rechtwinkeliges Anfahren – wie aus dem offroad-Lehrbuch, Kapitel Steilhang,  in Fallinie – war die Kuppe zu schroff und zu steil, ein Aufsitzen wäre trotz kurzem Radstand unvermeidlich gewesen. Also schräg ran, diagonal im Winkel von 45° oder noch spitzer, eigentlich ein Fall für Untersetzung und 100%-Diffsperre. Es kam, wie es kommen musste: nicht wissend, wie weit der Duster dann einfedern wird und sich dabei vielleicht wehtut, den Fuß nur vorsichtig am Gas – und natürlich blieb der Duster oben auf der Kuppe hängen. Linkes Vorderbein, rechtes  Hinterbein in der Luft, da beginnt das Auto lustig zu wippen, aber weiterfahren tut’s nicht.
Und siehe da, bevor noch die einweisenden Freunde die Schaukelei mittels Anschieben beenden können, meldet sich die ASR zu Wort, bremst die beiden frei rotierenden Räder ab, gibt Kraft auf die am Boden stehenden Räder und schiebt den Duster, zwar ruckelnd und knatternd, aber erfolgreich über den Totpunkt. Gut, wieder 1000 € oder mehr (für den Einbau einer Sperre) gespart, der Duster kann’s auch so. Man muss nur hartnäckig genug am Gas bleiben.




Nächste Schlüsselstelle: rein in eine Grube, also im Prinzip das selbe wie über den Grat, nur halt bergab. Auch hier wieder schwellerschonendes schräges Anfahren, man spürt deutlich, wie das Auto über die Kante kippt und rechts hinten Haxerl hebt. Abe wie hoch, das spürt man nicht – man hat nicht das Gefühl, dass sich da was verwindet oder verbiegt, es knarzt und knirscht nicht im geringsten. Etwas knapp wird’s am Grund der Grube, wo der Gegenhang beginnt. Aber es geht sich haarscharf aus, dass der Duster die Nase dort nicht in den Boden steckt, bevor er den Hang mühelos raufkraxelt.



Was das Übungsgelände leider nicht bietet, sind lange Steilhänge, die zu testen sicher auch interessant gewesen wäre, vor allem das Verhalten des ABS im offroad-Modus beim Bergabfahren. Aber positiv hat sich die Steigfreudigkeit gezeigt, auf einem recht steilen Hügel gelang das Stehenbleiben und Wiederanfahren trotz Serienbereifung ohne Schwierigkeiten – überraschend.



Und zum Schluß dieses aufschlußreichen Spieltages noch ein paar mal über die Kanten, weil sich der Duster dabei so schön auf zwei bis drei Rädern fortbewegt:


Alles in Allem war ich von den Fähigkeiten des Duster mehr als positiv überrascht, so viel Geländetauglichkeit hatte ich nicht erwartet. Dass grobe Geländeeinsätze für uns dennoch eher die Ausnahme bleiben werden, ist auf die insgesamt zwar robuste, aber aufgrund ihrer Leichtgewichtigkeit trotzdem nicht endlos belastbaren Bauweise zurückzuführen.

Aber es tut gut zu wissen, was geht, wenn’s notwendig ist. Und das ist erfreulich viel.

So, das war eine längere Abhandlung, wahrscheinlich schlägt die Begeisterung über „Was-er-kann“ durch. Jetzt habt Ihr wieder eine Weile Ruhe von mir.

peko


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Offline axmax

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #1 am: 18. November 2012, 20:31:01 »
Hallo und willkommen quasi...


Danke für den schöne Beitrag und den netten Bildern....

Das klingt nach spass...

Viel Spaß weiterhin, natürlich auch beim stöbern hier...

und nix kaputtmachen  gelle ;)


netten Gruß aus zwischen Hamburg und Bremen

Axmax
 

DUSTERcommunity.de

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #1 am: 18. November 2012, 20:31:01 »

Offline 1.GN

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Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #2 am: 18. November 2012, 23:23:57 »
Hi peko, hat echt Spaß gemacht deinen Bericht zu lesen. Wieder eine Bestätigung meiner Entscheidung den Duster im Januar zu bestellen. Freue mich nun noch mehr auf die Probefahrt am Dienstag. :klatsch
Gruß  Lutz
Duster Laureate 2 (Delsey) SL Offroad Bj. 09/12 mit Lookpaket, MP3 Radio mit Bluetoth und USB, Anhängerkupplung, Kotfüglverbreiterung, rote Ziernäte,Novestra-Matten,Domkappen,Motorhaubendichtung,Bosch Aero Twin,Fresnellinse,Mini Kit Kfz Handyhalter, Kofferraum-Antirutschmatte,Eigenbauarmlehnenpolster,MAL,
 

Offline satrup1818

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #3 am: 19. November 2012, 19:42:36 »
Hallo peko,
das sind tolle Bilder! Mich würde aber noch interessieren, ob Du ESP mitbestellt hast, da Du nicht erwähnt hast, ob Du es ausgeschaltet hast bei Deinen "Übungen". Ich vermute aber, ja, oder?
(nur eine kleine pers. "Resthoffnung" in einer anderen Angelegenheit)
Gruß,
Alfried
 

Offline pekoat

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #4 am: 19. November 2012, 20:22:41 »
Da muss ich Dich enttäuschen: ESP gekauft, ja, aber nicht ausgeschaltet.
Aus folgender Übelegung: ESP beinhaltet ja auch die Anti-Schlupf-Regelung ASR, die fast wie eine Sperre wirkt und einzelne durchdrehende Räder abbremst. Genau das ist ja dann auch passiert, bei zwei in der Luft hängenden Rädern griff die ASR ein, gaukelte den Differenzialen durch Abbremsen der frei rotierenden Räder vor, dass eh alle Räder am Boden wären und es somit keinen Grund mehr gäbe, nicht weiterzufahren. Dadurch ist der Duster über den Totpunkt gekommen, was sonst eben nur mit einer Diffsperre oder Hilfe von außen (Winch, Anschieben, Wippen etc) gelungen wäre.

Aber sicher, ich kann mir einige Situationen vorstellen, wo vor allem das ESP durch die Motordrosselung kontraproduktiv ist. Nämlich auf losem Untergrund (Sand, Schlamm, Geröll, Schnee etc) oder bergauf im Steilhang, wo man nur noch durch erbarmungsloses Gasgeben vorankommt. Wenn dir da das ESP die Kraft wegnimmt, war's das.

Am Samstag war es aber einigermaßen trocken, der Untergrund Schotter mit wenig Gras, also griffig. Da hat ESP/ASR geholfen.

peko
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Offline satrup1818

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #5 am: 19. November 2012, 22:29:33 »
Danke peko,
meine kleine Hoffnung war, daß wenn Du kein ESP hättest, ein Nissan Meister sowie ein Mechaniker meines Dacia Händlers (fährt selber einen ohne ESP), doch Recht hätten, daß dann auch diese Funktion im ABS sei. Ansonsten hat mich mein Händler eben doch bei der Bestellung falsch informiert - deshalb hat mein bestellter nun kein ESP.
Alfried
P.S.: Lies mal meinen letzten Kommentar http://www.dustercommunity.de/offroad/abs-abschalten-im-gelande/. Dort hat Dacia erklärt, daß Du auch bei abgeschaltetem ESP über diese Funktion verfügen kannst.
Es geht eben nur nicht direkt daraus hervor, wie es bei Wagen ohne ESP aussieht - vemutlich natürlich schlecht, deshalb meine "kleine Hoffnung".
 

Offline STEPUHR

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Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #6 am: 19. November 2012, 22:33:07 »
Danke peko,
meine kleine Hoffnung war, daß wenn Du kein ESP hättest, .........deshalb hat mein bestellter nun kein ESP.
Alfried
Kanst Du denn nicht umbestellen ?? Denen würde ich, wenn DU dein Auto mit ASR/Diff light brauchst was erzählen !!
Lieferzeit hin oder her.!
Das ist ja wie wenn dein Defender ohne Sperre wäre...

Gruss S.
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Offline satrup1818

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #7 am: 19. November 2012, 22:46:04 »
Du hast natürlich Recht. Aber sie besorgen mir schon die andere Anhängerkupplung mit 9,01 KN und 1800er Auflastung und kommen mir wahrscheinlich beim Einbau des WAECO Tempomaten etwas im Preis entgegen.
Außerdem bin ich Widder - wenn ich mir was fest vorgenommen habe (Dusterkauf), dann habe ich alles organisiert (Vers.doppelkarte, Nummernschildreservierung, Saisonkennzeichen für den Landy, Verkauf von Landys Winterrädern, Kauf der Duster Sommerbereifung nebst Felgen, Umhandeln der Original Dusterreifen gegen echte Winterreifen...), dann MUSS DAS LOSGEHEN! Keine weiteren Verzögerungen - ich brauch das Ding!
Gruß,
Alfried
 

Offline pekoat

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #8 am: 19. November 2012, 23:14:45 »
daß dann auch diese Funktion im ABS sei.

Wenn ich's richtig verstehe, sind die Funktionen von ASR und ABS genau konträr: ASR bremst, ABS öffnet die Bremsen. Das eine verhindert Durchdrehen, das andere Blockieren. Ob sich das in einem einzigen System zusammenfassen läßt, weiß ich nicht.

Allerdings verfügt der Duster, soweit ich weiß, im ABS über einen offroad-Modus, der sich mit Betätigung des 4WD-Lock-Schalters aktiviert. D.h., in diesem Modus macht ABS die Bremsen beim Blockieren der Räder ruckweise wieder auf, entspricht ungefähr dem, was man früher unter Stotterbremse verstand. Das soll dann die gewünschte Keilbildung bei Steilabfahrten erlauben, die nur entsteht, wenn blockierte Räder beim Abwärtsrutschen den Sand/Schotter vor sich herschieben.

Getestet hab ich das beim Duster - weil kein langer Steilhang vorhanden, siehe mein "Testbericht" - noch nicht.

Vielleicht hat Dein Mechaniker das gemeint.

Wenn Du ESP nicht nachbestellen kannst, trotzdem - im Gelände - kein Grund zum Verzweifeln: Du kannst das Fehlen von ASR, denk ich, in den meisten Fällen durch vorsichtig etwas mehr Schwung wieder wettmachen. Wieviel Schwung nötig ist, um über einen Totpunkt (vorn rechts & hinten links Hoch-das-Bein und viceversa) drüberzukommen, da muss man sich halt langsam herantasten. Und bist Du's im Gefühl hast, muss eben der Beifahrer mal anschieben ... Copiloten-Schicksal....

peko
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Offline satrup1818

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #9 am: 19. November 2012, 23:41:43 »
Mit dem Widerspruch von ABS und ASR hast Du schon recht. Der Nissan hat das aber tatsächlich ohne ESP. Heisst dort Activ Brake. Aber auch andere Fahrzeuge kombinieren das mit ABS ohne ESP. Bei meinem Sprinter Bj. 2000 (kein ESP aber ASR) hieß das ABD - automatisches Bremsdifferenzial.
Ich muß nochmal erforschen, was das Bosch ABS 8.01 ? in anderen Fahrzeugen kann. Aber nicht mehr heute.
Alfried
 

Offline STEPUHR

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Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #10 am: 20. November 2012, 06:49:32 »
Mit dem Widerspruch von ABS und ASR hast Du schon recht. Der Nissan hat das aber tatsächlich ohne ESP. Heisst dort Activ Brake. Aber auch andere Fahrzeuge kombinieren das mit ABS ohne ESP. Bei meinem Sprinter Bj. 2000 (kein ESP aber ASR) hieß das ABD - automatisches Bremsdifferenzial.
Ich muß nochmal erforschen, was das Bosch ABS 8.01 ? in anderen Fahrzeugen kann. Aber nicht mehr heute.
Alfried

Da muss ich Dir leider die Hoffnung nochmal nehmen: Ohne ESP kein ASR und keine USK, kein active Break und kein ABD.....
Die EBV ist inzwischen allerdings im ABS integriert.

Da fehlen ohne ESP auch noch ein paar Sensoren und Käbelchen, sonst wäre das eine einfache Software-Umstellung, was es aber definitiv nicht ist.....
Das ABS 8.1 kann im Werk beim Bau mit ESP aufgerüstet werden, da teilweise dieselben Sensoren verwendet werden. Das ABS ist Voraussetzung für das ESP.

Offroad-ABS ist eine vor allem in Geländewagen angebotene Zusatzfunktion, welche die bisherige systembedingte Bremswegverlängerung auf losem Untergrund weitgehend aufhebt. Durch intervallartiges Blockieren eines oder mehrerer Räder wird die Bremswirkung des Keils genutzt, der sich beim Bremsen vor dem Rad bildet.

Es ist ein 4-Kanal-ABS, Bosch 8.1, entwickelt 2001

Gruss S.


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Offline pekoat

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #11 am: 20. November 2012, 18:39:30 »
Das sagt wikipedia über "Active Break":
Die als allgemein bekannte Automatische Notbremsung, ist der „Active Brake Assist” (ABA), der als eine Erweiterung des „Adaptive Cruise Control“ (ACC), dem sogenannten Abstandsregeltempomat, zur Verhinderung von Auffahrunfällen dient.

Auf der Nissan-Homepage findet sich beim Pathfinder, allerdings auch nur in Kombination mit ABS
Dazu kommt ein „Active Brake”-Sperrdifferenzial. Es leitet im Gelände oder auf rutschigem Untergrund durch gezieltes Abbremsen freihängender oder durchdrehender Räder Antriebsmoment zum gegenüberliegenden Rad.
Das würde dann ja genau der ASR AntiSchlupfRegelung des Duster entsprechen.
Dort ist insgesamt aber nicht mehr von simplem ABS oder ESP oder ASR die Rede, sondern von einem allumfassenden elektronischen Antriebsmanagement, das - meiner bescheidenen Meinung nach - nur dazu führt, dass keiner mehr fahren lernt/kann (wozu auch, macht eh alles die Elektronik) bzw ein trügerisches Sicherheitsgefühl Mir-kann-eh-nix-passieren forciert.

peko
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Offline STEPUHR

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Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #12 am: 21. November 2012, 07:55:59 »
Dort ist insgesamt aber nicht mehr von simplem ABS oder ESP oder ASR die Rede, sondern von einem allumfassenden elektronischen Antriebsmanagement.....
.... das man zum Glück auch ausschalten kann... /freuen
Ich würde kein Auto kaufen bei dem man das ESP ... nicht ausschalten kann.

Das „Active Brake”-Sperrdifferenzial ist im Prinzip das Differential light des Duster, hängt allerdings am ESP-Einbau.

... - nur dazu führt, dass keiner mehr fahren lernt/kann (wozu auch, macht eh alles die Elektronik) bzw ein trügerisches Sicherheitsgefühl Mir-kann-eh-nix-passieren forciert.

Genauso ist es: Der Grenzbereich wird immer mehr verschoben. Wenn man den dann überschreitet scheppert es gewaltig,

Gruss S.
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Offline doehns

Re:Was er kann und was nicht
« Antwort #13 am: 27. November 2012, 18:49:39 »
ESP ist doch etwas für die allgemeine Sicherheit, gerade wenn man wegen fehlender eigener Fähigkeit sonst sehr in die Bedrouille gekommen wäre, wenn man sich sicher fühlt kann man es im Offraodbetrieb im 4x4 eben abschalten, im normalen Landstraßenbetrieb oder selbst auf der Autobahn verlaß ich mich nicht drauf, aber wenn ich eben doch seltsame Ausweichmaneuver tätige, ist es mir lieber die Automatik greift helfend ein, als dass ich mich überschlage. Ich hatte bisher nur eigene Autos ohne die elektronischen Helferlein. ABS habe ich bisher nur einmal genutzt, als ich die S-Klasse meines Chefs durch LA bewegen durfte und eine rote Ampel übersehen habe, bis mein Beifahrer schrie. Mit viel Ruckeln kam ich doch recht zügig zum Stillstand und habe fast ein Loch ins Bodenblech getreten, wo die Kupplung sein müßte-war ein Automatik, und ich fuhr sonst eher Schaltwagen.
Zur Zeit fahre ich einen Smart Baujahr 2001-durch die A-Klasse nach dem Elch-Test und eben den Smart wurde ESP in recht billigen Autos ja erst salonfähig, weil nötig wegen des hohen Schwerpunktes. Nun war es schwierig, warum teurere Modelle von Mercedes das nicht auch serienmässig kriegen sollten, wo es doch bei den kleinen und billigen Schnauferln Serie war( und eben sein musste). ESP ist bei mir auch erst einmal zum Einsatz gekommen: auf einer Landstraße, wo ich als Ortsfremder so ca. 90 fuhr und schon ständig von einem ortskundigen bedrängt wurde. Dann kam der Abzweig in das 40 Seelen Dorf in dem meine Eltern ein Ferienhaus besitzen. Die Straße war neu und seit ich das letzte mal da war wohl auch anders verlegt. Statt einer gemütlichen Abbiegekurve war das nun ne 90° Kehre, in die ich viel zu schnell( ein Bisschen hatte ich schon abgebremst und auch frühzeitig geblinkt, aber ich rechnete eben mit maximal 30°-also etwa mit 50 km/h bin ich um die Ecke geschossen- da ging so ziemlich alles an -ABS und ESP und was Mercedes so im Smart verbaut hat an.
Es kam Gott sei Dank niemand auf der Gegenfahrbahn, auf der ich zum stehen kam, und ich lag eben wegen der Helferlein nicht wie ein Käfer auf dem Rücken und zappelte mit den Beinen in der Luft. Nächstes Mal fahr ich da langsam rein- aber die Helferlein haben mir doch schon mal geholfen. Gefährlich wird es, wenn die Nutzer nicht realisieren, dass Sie Ihre Fahrweise überdenken sollten, wenn ein Helferlein mal angeht, sondern Sie sich auf sie verlassen. ESP-Notrettung sollte einem schon zu denken geben- das ist wie ein Peitschenschlag der Klavier-Lehrerin auf die Finger- alles   falsch gemacht.
Im Normalbetrieb sollte ESP nicht greifen müssen, und wenn es doch mehrfach angeht, sollte man seine Fahrweise überdenken- ist zwar schön, wenn es einen in Extremsituationen rettet, man sollte sich aber nicht drauf verlassen, und wenn dauernd die Helferlein angehen, fährt man weit oberhalb des eigenen Könnens.
Natürlich kaufe ich meinen 4x4 Benziner mit ESP, ASR, ABS und was nicht noch allem, und hoffentlich werde ich das ESP nie nutzen müssen- ABS muss ich ich mich noch konditionieren, ich neige immer noch zur Stotterbremse
 

Offline pekoat

Was er kann und was nicht - Update
« Antwort #14 am: 04. April 2013, 21:30:57 »
Vor rund einem halben Jahr habe ich über meinen ersten Geländetest mit dem Duster berichtet, und dass er erfreulich viel kann.

Gestern Abend erlebte ich nun eine Passage, die mir die Grenzen aufzeigte. Ob des Dusters, oder meine, fällt mir schwer zu beurteilen.

Die Situation: ein wenig befahrener Feldweg, auf dem Mittelsteg Graswuchs, ab und zu einige Lacken, die bis auf ein leichtes Schlingern problemlos zu fahren waren.
Dann eine leichte Linkskurve, der Weg links und rechts von einem Zauntor eingeengt, Wasser in beiden Radspuren. Um nicht in die Zaunpfosten zu rutschen, bisschen Gas weggenommen, die AT-Reifen ziehen den Duster (4WD lock) brav durch die Lacke, die bis knapp übers Felgenhorn reicht. Was im Wasser nicht zu sehen war: quer über den Weg verlief ein seichter Graben ... der Duster rutscht auf den Mittelsteg des Weges, binnen Sekunden verlieren alle vier Räder trotz Höherlegung und 225/70 Reifen den Bodenkontakt und wühlen nur noch lustig das schlammige Wasser durch ...

So liegt der Duster auf dem Bauch, alle Räder in der Luft bzw Wasser, rien ne va plus. Per Handy einen Freund mit RangeRover herangelotst, Bergegurt mittels Schäkel an die hintere Schleppöse, nach wenigen Minuten steht der Duster wieder auf eigenen Beinen. Dass wir uns dann einen anderen Weg zur Fortsetzung der Fahrt gesucht haben, versteht sich irgendwie von selbst.

Lernfaktor: mit etwas mehr Schwung hätten wir vielleicht auch die letzten 1,5 Meter der vertrackten Pfütze geschafft - aber da waren eben diese Zaunpfosten, die ein schwungvolles Anfahren nicht ratsam erscheinen ließen. Und die Tatsache, dass ein Abweichen von meiner sonstigen Gewohnheit (immer die Tiefe eines Wassers zu prüfen, bevor man reinfährt, auch wenn's nur ein überschwemmte Feldweg ist) sich prompt bitter rächt.

Drum meinte ich oben - ob die Grenzen des Dusters oder meine (=Nachlässigkeit)? Auf jeden Fall war dieser Erlebnis nicht unbedingt Duster-typisch ... auch andere Autos kommen nicht mehr weiter, wenn sie auf dem Bauch liegen....



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Was er kann und was nicht - Update
« Antwort #14 am: 04. April 2013, 21:30:57 »