... Es wird weniger Kraftstoff in Wärme umgewandelt, die Leistung steigt oder der Kraftstoffverbrauch bei gleicher abgeforderter Leistung sinkt...
Gruss S.
Mit Verlaub, wer behauptet so etwas? Wenn Kraftstoff verbrennt führt ausschliesslich die dabei entstehende Wärme dazu, dass sich das Gasgemisch im Zylinder ausdehnt und den Kolben nach unten drückt, der dann mit Hilfe der Pleuelstange mit einem gewissen Drehmoment auf die Kurbelwelle einwirkt. Weniger Temperatur bedeutet IMMER weniger Ausdehnung des Gasgemisches und somit weinger Krafteinwirkung auf den Kolben. Weniger Krafteinwirkung auf den Kolben führt zu mehr Drehmoment an der Kurbelwelle (Leistung = Drehmoment, die Drehzahl lassen wir mal weg).
Da niemand die im Motor durch Zugabe von was auch immer die verwendeten Materialien ändert und auch nicht die Kräfte verringert, mit der sich zwei sich bewegende Körper aneinander reiben kann die Reibung doch nur Verringerung der Parameter geschehen, die jenseits der aufeinander wirkenden Kräfte liegen. Entweder wird die Adhäsion verringert (der Schmierfilm wird dünnflüssiger), oder man verringert die Abrasion (man baut eine Zwischenschicht auf, so dass die rauhen Oberflächen getrennt werden). Wenn ich den Schmierfilm verdünnen will, dann nehme ich einfach ein dünnflüssigeres Öl, wenn ich eine Zwischenschicht aufbauen will, dann muss ich etwas in das Öl kippen, dass diese Aufgabe übernimmt. Alles andere ist Hokus-Pokus (physikalisch!).
Nun zu den Erkenntnissen der Anwender: Leistungssteigerung, Spritverbrauchssenkung, weniger Rollwiderstände, ... Das glaube ich alles ungesehen, weil man das alles durch Änderung der Viskosität des Öls in die gewünschte Richtung erreichen kann. An jeder Tankstelle.
Die Zauberei liegt nun aber in der Verringerung des Verschleisses. Verschleiss entsteht aber im Wesentlichen durch Abrasion. Abrasion bedeutet aber, dass sich die Materialien der Reibpartner irgendwo ansammeln müssen (das Gesetzt der Erhaltung der Masse verbietet ein Verschwinden und sollten diese Stoffe oxidieren, dann sind immer noch die Oxide vorhanden). Abrasion verhindert man dadurch, dass man die Reibpartner von einander trennt. Wenn man sie getrennt hat, können sie sich nicht mehr gegenseitig abtragen. Wenn sie sich nicht mehr abtragen, dann muss es weniger dieser Stoffe (Eisen im Wesentlichen) im Ölkreislauf geben.
Hat ein moderner Motor das technische Potential um seinen Wirkungsgrad durch Änderung der Schmierung um 10% zu erhöhen ohne dabei gleichzeitig die Betriebsbedingungen zu ändern oder andere Störgrößen auf den Plan zu rufen? Wo sollen die 10% herkommen? Man müsste dann die vorhadenen 5% Reibungsverluste (mehr ist es in Summe nicht) schon auf Null bringen.
Wir reden hier also davon, wenn man (theoretisch) auf 5% Verlustleistung durch Reibung verzichtet (das wäre schon ein Wunder), nicht nur 10% zugeführte Energie zu sparen, sondern gleichzeitig den verschleissfreien Motor zu bekommen. Das leuchtet irgend jemanden ein? Mir nicht.
Wenn ich hier in einer Vertriebsveranstaltung für Ungemach sorge, dann tut es mir Leid. Vielleicht lässt ja mal jemand sein Öl beim nächsten Wechsel analysieren und berichtet dann über den objektiven Zustand seines Motors ...