Eine Spurverbreiterung bringt schon rein statisch eine höhere Belastung der Radlager und Traggelenke.
Je größer der Abstand von Aufstandsfläsche zum Aufhängungspunkt desto größer der Hebelarm.
Das ist zwar jetzt OT und hat wenig mit dem Thread zu tun, aber der Hebelarm wirkt genau in die andere Richtung, er verringert den Federweg.
Die Radlast (oder die Kraft, die auf dem Radlager ruht) verändert sich nur dann, wenn man die ungefederten Massen verändert. Das Gewicht des Rades (oder der Distanzscheibe) hat mit der statischen Belastung des Radlagers nichts (nichts!) zu tun. Mit der dynamischen Radlast schon, aber dazu später.
Wenn man die Spur verbreitert und das Auto auf eine Waage stellt, wird es ja auch nicht dadurch schwerer, weil die Spur verbreitert wurde, oder?
Wenn man den Wankwinkel bei breiterer Spur (S) nicht ändern möchte (bei Fahrten über unebenes Gelände), dann müsste man die Torsionssteifigkeit des Stabilisator verändern. Die Spurbreite fliesst in die Formel für ein "Zweispur-Federungsmodell bei torsionsweichem Rahmen" ein und ist dort ein Faktor für die vertikalen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten (wer es nachlesen möchte: Vieweg und Teubner, Fahrwerkhandbuch). Die Steifigkeit des Stabilisators ist abhängig von dem halben Quadrath der Spurbreite -> Wenn man die Spur verbreitert, sollte man den Stabilisator verstärken. Das Ganze ist auch unabhängig von der Achskonstruktion (Starrachse / Einzelradaufhängung).
Ein Beispiel aus dem Leben ist ein Flaschenöffner, der Griff sei der "Hebel" an dessen Ende das Rad montiert ist. Wenn der Hebel verlängert wird, dann muss man das Ende des Griffes auch weiter bewegen um den Kronkorken lösen zu können (Der Winkel bleibt ja gleich, bei dem sich Kronkorken löst, die Bogenlänge vergrössert sich aber Aufgrund des erhöhten Radius). Beim Autofahren ist es aber so, dass der horizontale Weg des Rades durch die Unebenheit der Strasse vorgegeben ist. Um die gleichen Einfederwege zu erreichen wie mit schmaler Spur muss man also mit breiter Spur über dickere Brocken fahren. Da das Auto nicht schwerer wird und sich der Federweg verringert, ist sowohl die vertikale Beschleunigung als auch die vertikale Geschwindigkeit des Aufbaus reduziert, von Mehrbelastung kann also keine Rede sein!!
Einzig bei
langsamer Kurvenfahrt und
erhöhtem Radlenkwinkel (-> Ackermann-Bedingung) könnte man etwas von "erhöhten" Kräften in der Lenkung "spüren", hätte man Reifen und/oder Spur verbreitert.