... Das würde bedeuten höhere Kompression-mehr Leistung!
Nein! Beim Diesel zweimal Nein!
Diesel: Der Diesel benötigt die Kompression damit die Luft heiss genüg wird und die Zündtemperatur liefert, d.h. die Frischluft wird durch Kompression auf Temperatur gebracht und dann wird eine bestimmte Menge Diesel eingespritzt, die sich dann relativ langsam entzündet (deshalb sind Dieselmotoren so furchtbar träge) . Eine Erhöhung der Kompression beim Diesel bringt nichts - ausser Kompressionsverluste (Energieverschwendung). Im Gegenteil: Wenn man beim Diesel die Kompression verringern würde, so weit, dass der Diesel gerade noch zündet, dann würde man sogar die Leistung steigern. Aber, man kann die Kompression nicht verringern, da ist heute wenig Spielraum.
Beim Diesel ist der Moment das "Zündens" durch den Moment des Einspritzens bestimmt, und das geschieht eher langsam, deshalb sind auch Drehzahlerhöhungen beim Diesel ausgeschlossen.
Alte Dieselmotoren (alte!!) kann man durch eine zweite Zylinderkopfdichtung etwas "aufpäppeln", weil die Qualität des heutigen Diesels noch reicht, um bei etwas verringerter Temperatur (Verdichtung = Temperatur) immer noch zu zünden. Die verringerte Kompressionsarbeit ist aber deutlich spürbar, weil die Einspritzanlagen alter Motoren auch noch mechanisch (Drehzahl/Stellung Gaspedal (Eine "Last" gibt es nicht, Diesel haben immer Luftüberschuss) arbeiten und somit immer etwas zuviel Diesel liefern.
Benziner: Der Benziner benötigt die Kompression, also die Verdichtung des Luft/Kraftstoffgemisches um den Wirkungsgrad der Verbrennung zu erhöhen. Wenn man die Verdichtung signifikant erhöht, muss man den Kraftstoff durch erhöhte Oktanzahl an diese Verdichtung anpassen, sonst ist die Verbrennung "klopfend" und der Motor geht hops.
Beim Benziner ist eine Änderung der Verdichtung immer unerwünscht. Entweder, man verringert den Wirkungsgrad (Verringerung der Verdichtung), oder das Gemisch zündet von selbst und macht den Motor kaputt (Erhöhung der Verdichtung)!
Früher konnte man eine Zylinderkopf abfräsen um die Verdichtung zu erhöhen, aber nur, weil ein gewisser Spielraum vorhanden war (oder Umstieg von Benzin auf Super). Heute arbeiten Motoren alle an der Klopfgrenze und da sind diese alten Rezepte der "Leistungssteigerung" überholt.
Eine erhöhte Verdichtung ist heutzutage (bei modernen Motoren) kein Grund sich zu freuen, weder beim Diesel, noch beim Benziner - das sind alles unsinnige "Wunderwaffen" aus der Zeit der Benzin-Vergaser und mechanischen Unterbrecher-Zündanlagen!!
Aber, wem sag' ich das ....
Was soll "Kompressionsdruckverlust" sein? Das die Kolbenringe undicht sind und somit die gewünschte Verdichtung nicht erreicht wird? Kann sein, aber dann ist es ein Defekt, also ein kaputter Motor, der ohne Klopfsensor auskommen würde. OK, einer von 20.000 Motoren hat das eventuell auf den ersten 300.000 km ...