man bleibt ja nicht auf dem Gaspedal kleben und fährt ins nächste Schaufenster ...
Im Gelände rede ich bei "macht einen Satz" von ein paar Zentimetern!
Auch wenn es oft anders aussieht (und manchmal auch nicht geht), ist echte Feinarbeit gefragt um kontrolliert über Kanten, quer im Hang "liegende" Wurzeln, rutschiges Gefälle usw. fahren zu können.
Man fährt halt oft im echten Grenzbereich...und damit meine ich nicht den Grenzbereich vom Motor, sondern den der Physik. Die lässt sich mit viel Gefühl zwar ausreizen, aber nicht dehnen.
Problematisch könnte es nur werden, wenn das durchdrehende Rad gegen ein nicht erkanntes Hindernis stößt, doch hoffen wir ja, dass das durchdrehende Rad rechtzeitig vom System eingebremst wird ...
Das kann ich schon jetzt mit "nein" beantworten - das System bremst in solchen Momenten nicht bzw. nicht schnell genug.
Wie oft ich schon dieses typische Knacken gehört habe, wenn eine Welle bricht, weiß ich gar nicht mehr.
Sehr oft beim Landy (da sind es in der Regel die Halbachsen, die jeder Landy-Fahrer als Reserve quasi im Handschuhfach dabei hat), aber auch bei anderen Fahrzeugen wie z.B. dieses Jahr bei einem Lada. Bei dem war es leider nicht nur eine Halbachse, der stand nach dem "KNACK" plötzlich als 2WD im Hang. Dumm war nur, dass kurz danach auch seine Winde erledigt war. Die war als Notwinde gedacht, hat aber den Notfall nicht überlebt.
Wer billig kauft, kauft auch bei Winden 2x.
Jetzt aber mal Klartext: Du hast versucht, im 4WD Lock und aktiviertem ESC vom Hügel zu kommen? Oder war ESC ausgeschaltet?
Natürlich aus.
Im Video steht eh: 4WD - Lock - ESC off
Interessant fand ich, dass Du zuerst versucht hast, rückwärts runterzukommen. Ich hätte gedacht, der Wagen war so weit gerutscht, dass vorwärts kürzer gewesen wäre.
Das war im ersten Moment, da bin ich noch gar nicht ausgestiegen.
Ich habe nur realisiert, dass die Kante vor dem rechten Vorderrad zu heftig für den Duster war und habe gehofft, dass der Reifen noch nicht ganz über die Kante gerutscht ist.
...war also nur ein schneller Versuch.
Wenn man mit der Front über eine Kante geht und dabei aufsitzt, fährt man in der Regel IMMER zurück. Es ist nur selten so, dass man rein zufällig schon beim ersten Kontakt den kritischen Punkt der Kante überwunden hat.
Hier war das so, weil der Wagen mit in der Luft stehendem Hinterrad auf der Bodenplatte schon über den höchsten Punkt gerutscht ist.
Beim Rundgang habe ich das gesehen und für mich Entwarnung gegeben, aber im ersten Moment bin ich noch davon ausgegangen, dass alle Räder vor dem Aufsitzen Bodenkontakt hatten. Im Video sieht man klar, dass das ein falsches Gefühl war.
Wie schon geschrieben - beim Pinz hätten die Hinterräder den Bodenkontakt nicht verloren, da wäre das Vorderrad der Fahrerseite in der Luft gewesen.
Bin halt Pinz-Fahrer und habe für den Duster im "Gelände" weder Gefühl noch Erfahrungswerte.
JETZT weiß ich, dass der Schwerpunkt vom Duster so ist, dass die Vorderräder nur sehr selten den Bodenkontakt verlieren, sondern wohl fast immer HINTEN das Haxerl gehoben wird.
Ausnahme ist wahrscheinlich eine richtige Verschränkung, bei der der Duster mit einer Seite der Front hochfährt, während das hintere Rad der anderen Seite in ein tiefes Loch "fällt". Das muss wahrscheinlich in einer merkbaren Steigung passieren, die schon vor dem einseitigen Hügel den Schwerpunkt des Dusters verändert hat.
Alternativ dazu kann man den Duster auch im Kofferraum stark beladen, was sich aber bei starker Belastung nicht gut für die Gesamtstruktur vom Duster auswirkt.
Für unser zukünftiges Duster-SK-Team bedeutet das natürlich, dass wir über Vor- und Nachteile dieses Schwerpunkts nachdenken müssen.
Grundsätzlich ist es gut, weil die schwere Front wohl nie hochgeht und dann mit Schwung in ein Loch kippt, aber es bedeutet auch, dass man öfter mit der Nase in einen kurzen Gegenhang sticht und die Front entsprechend angepasst werden muss.
Vielen Dank übrigens, dass Du Auto und somit Kopf und Kragen riskierst ...
Das Auto habe ich nicht riskiert, was soll da schon passieren? Meinen Kopf könnte es aber trotzdem kosten
P. S.: AT sind besser als Du denkst, und außerdem soll Deine Frau ja damit fahren. So, wie ich es verstanden habe, wird der Wagen nie Matschepampe sehen, wodurch sich MT schon ausschließen ... auch das müssten wir mal testen, Duster mit AT und MT auf nasser Wiese ...
Weil der Duster eigentlich nur Straße sieht, sind AT nicht nötig.
Ich halte von ATs im Gelände wirklich wenig, der Unterschied zu Straßenreifen ist minimal, man kommt mit beiden etwa gleich weit bzw. bei Matsch gleich wenig weit.
Das sehe ich bei allen "offenen" Hellsklamm-Terminen (also etwa 10 Tage pro Jahr), wo wir die Einteilung in Hardcore, Traktionsreifen, MTs und ATs plus Straßenreifen machen.
Ich übernehme zwar in der Regel die Hardcore-Gruppe, komme aber immer wieder an Stellen, an denen die Fahrzeuge mit ATs und Straßenreifen fahren. Ein Unterschied ist fast nur auf trockenem Boden zu sehen. Liegt aber AUCH an unserem Boden, der selbst gutes Profil schnell verschmiert.
auch das müssten wir mal testen, Duster mit AT und MT auf nasser Wiese ...
Das geht schwer, weil die Bedingungen bei jedem Meter oder auch an der selben Stelle nach jedem Versuch anders sind.
Interessant wäre ein "genormter" künstlicher Untergrund wie z.B. Kunststoffplatten.
Dazu auch gleich mein Testergebnis von heute Nacht, das ich noch nicht ins Forum schreiben konnte (Forum war nicht erreichbar):
Bedingungen: regennasser Boden, ebene Fläche, Asphalt
Test 1: 2WD - ESC off
Test 2: 2WD - ESC on
Test 3: 4WD - Lock - ESC off
Bei allen Durchgängen habe ich mit starker Beschleunigung versucht, mit einem "Ampelstart" die Antriebsräder über die Haftgrenze zu bekommen.
Der Test muss wiederholt werden, weil ich in der Nacht kein Video machen konnte, an dem man sich die durchdrehenden und von der ASR gebremsten Räder ansehen kann, aber GEFÜHLT (und gehört) hat sich in allen Fällen die ASR dazugeschaltet.
Bei Test 1 und 2 gab es keinen Unterschied, die Räder haben sofort durchgedreht und wurden in kurzen, recht gleichmäßigen Intervallen gebremst.
Ob das System gebremst hat oder kurzzeitig Grip aufgebaut wurde, kann ich ohne Video nur erahnen, aber es war für mein Gefühl zu gleichmäßig um an Grip zu denken. Ich gehe davon aus, dass es die ASR war.
Bei Test 3 war die erste Phase zwar genau gleich, aber schon nach etwa einem Drittel der Strecke, die im 2WD-Modus mit durchrutschenden Rädern zurückgelegt wurde, war der vollständige Vortrieb vorhanden.
Eine Reduzierung der Motorleistung war übrigens auch beim Versuch mit ESC nicht merkbar, der "Testaufbau" ist aber nicht geeignet um daraus etwas abzuleiten, weil ich nur eine kurze, gerade Strecke gefahren bin.
Motorleistung zurücknehmen wäre nur in Kurvenfahrt sinnvoll.
Wenn mein Gefühl stimmt und das "Stottern" nicht wegen kurzzeitigem Grip, sondern dem Eingriff der ASR aufgetreten ist, bedeutet das, dass trotz deaktivierter ESC die ASR (vielleicht in einem Offroad-Modus?) arbeitet.
Das macht mMn auch Sinn und war schon nach den Tests am Hügerl erkennbar.
...wird bei Tageslicht wiederholt und gefilmt!
ESC hat sich übrigens sowohl bei 2WD als auch bei 4WD mit Lock bei knapp über 50 km/h reaktiviert. Das habe ich dann aber extra getestet.
LG
Max