Ethanol, oder Äthanol wie es hieß als ich studierte, wird von Dusterfahrern meist als Lösungsmittel genutzt, zum Beispiel um Kleber oder Flecke zu lösen, oder auch persönliche Probleme, nach vorheriger Verdünnung auf Trinkstärke und dann oral verabreicht, meist in Dosen von 40cl.
An der Technischen Hochschule für Chemie, wo ich studierte, war "Alkohol reinst zur Analyse" unter Studenten sehr beliebt, schon das Einatmen machte das Studium vorübergehend erträglich. Der Karnevalsruf dort war nicht Alaf oder Helau, sondern C2 H5 OH - OH - OH. Deswegen kenne ich die Formel noch.
Im Osten (Neufünfland) war auch der akzisefreie Trinkbranntwein beliebt, meist als Deputat den Bergleuten gegeben, daher "Kumpeltod" genannt. In reiner Form ungeniessbar, aber als Bestandteil des selbstgemachten Eierlikörs bei den Damen willkommen.
Genauso Primasprit, zum Beispiel im VEB Schleifmittel! Stendal hergestellt (kein Witz), war eine beliebte Erscheinungsform des Ethanols. Auch in der NVA (Ost-Bundeswehr) kam Primasprit verdünnt mit Himbeersirup als "Kommodenlack" zur regelmäßigen inneren Anwendung.
Die Erwähnung der NVA bringt mich zurück zum Thema "Reifendruck". Unser LKW war vom Typ URAL, der Name sagt genug über die Herkunft. Bei einem Normverbrauch von 70 Litern Benzin auf 100 km hatte dieses Gerät eine zentrale manuelle Druckregelung für alle Reifen. Gut wenn man offroad ging und zurück auf die Straße, aber auch gedacht falls die böse NATO die Reifen zerschießt. Bis zu zwei Schusslöcher konnte der Kompressor wohl ausgleichen. Das ist zwar bei unseren Dustern kein Problem, aber solch eine zentrale Reifenfüllanlage wäre bei wechselnden Straßenverhältnissen für den Duster eine tolle Sache.