Vorwort
Dieser Artikel wurde von mir verfasst, um die Stärken und Schwächen des Dacia Duster aufzuzeigen und bei sachlichen Entscheidungen behilflich zu sein. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit und alle hier dargelegten bzw. beschriebenen Zustände sind subjektive Einschätzungen meinerseits. Bilder und Texte sind mein geistiges Eigentum, es wurde zu keiner Zeit und in irgendeiner Weise auf fremde Artikel oder Bilder von wo auch immer zugegriffen.
Grundsätzliches
Ein jeder hat in seinem Leben schon mehr oder weniger verschiedene Autos gefahren, mit den unterschiedlichsten Kühler-, bzw. Hauben Verzierungen. Als da wären bei Nacht am Himmel zu sehen, oder Propeller, bei Unwetter aus dem Himmel zuckend oder aus der Richtung der aufgehenden Sonne. All diese Fahrzeuge haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, welche ich hier nicht aufführen kann. Mein direkter Vergleich ist deshalb mein KIA Clarus 2,0 GLX, welchen ich 1999 neu erworben habe als Reimport zum Preis von 23500,00 DM. Dieses Auto ist bis auf Leder mit allen ausgestattet, was es derzeit auf dem Markt gab. 2008 habe ich diesem Fahrzeug eine BRC-Gasanlage mit 55,0 Lit. Gastank (brutto) gegönnt und bis heute ca. 250000 Km zurückgelegt ohne nennenswerte Reparaturen außer Verschleißteilen.
Da ich wöchentlich ca. 1200 - 1500 Km war die Entscheidung für ein neues Auto nicht leicht.
Die erste Frage, die sich mir stellte, war, soll es wieder ein Benziner sein oder diesmal ein Diesel. Meine guten Erfahrungen mit LPG Autogas und die steigenden Preise bei Benzin und Diesel reiften bei mir den Entschluss, wieder einen Benziner zu kaufen. Sicher war ich nicht, da ich viel ins Holz fahre mit Hänger betrieb, wäre auch ein durchzugskräftiger Diesel genau das richtige. Ihr seht also diese Frage muss jeder für sich selber entscheiden und genau wissen, wie viel er fährt und was er fährt, beide Antriebsarten haben Vor- und Nachteile in Bezug auf die Nutzung.
Nachdem bei mir die Entscheidung gefallen war zugunsten des Benziners mit Autogas war die Marke noch gar nicht klar nur eines wusste ich ganz genau es soll ein SUV sein. Da ich mit KIA gute Erfahrungen gemacht habe, liebäugelte ich mit einem Sportage. Jetzt stellte sich mir aber gleich die nächste Frage Allrad oder nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ein neuer Autokauf so kompliziert wird. Doch jetzt trennte sich die Spreu vom Weizen, da ich mir sagte, alles, was jenseits von 23000.00€ ist, kommt für mich nicht infrage. Es ist ein Auto nicht mehr und nicht weniger und Geld kann man auch anders vernichten.
Jetzt bin ich angekommen in der Realität die hieß nun Dacia Duster.
Kauf und AbholungBestellt am 19.11.2011 und abgeholt habe ich den Duster bei Frank Scan in Neitersen am 28.11.2011. Das Fahrzeug stand auf dem Hof sofort lieferbar und war mit einer KME-Gasanlage ausgerüstet, deren Tank im Kofferraum verbaut wurde mit einem Inhalt von 79 Litern.

Technische Daten sind Benziner mit Allrad, Prestige Ausstattung. Hinzugekauft wurden die Mittelarmlehne, die Einparkhilfe, die Anhängerkupplung, die Sitzheizung sowie ein Satz Winterräder. Der Zukauf der hinteren Fensterheber war nicht mehr möglich, aus welchen Gründen auch immer. Alles in allen blieb der Preis knapp unter 20500,00 €. Die Einweisung und Übergabe des Duster erfolgte völlig emotionslos, also das richtige für Puristen, welche wissen was sie wollen, ihr Geld hinlegen und den erworbenen Wagen mitnehmen ohne Kaffee, Aufenthaltsraum und bunten Prospekten.
Die Heimfahrt von Neitersen nach Thüringen gab mir gleich die Gelegenheit den Duster richtig kennenzulernen auf den 400 km bei Regen und Sonnenschein, stellte ich sehr schnell fest, was mir fehlte und was mich begeisterte. Da wäre zum einen die fehlende Intervallschaltung des Scheibenwischers hinten und die Zeitsteuerung des Intervalls vorne. Die Sicht, über die B und C Säule ist, etwas eingeschränkt, man muss sich also zwingen wirklich aufmerksam über die Schulter zu schauen, was ja kein Nachteil ist, sondern gewöhnungsbedürftig. Die Sicht über die Heckscheibe ist hervorragend. Die Bedienschalter der Fensterheber in der Mittelkonsole sind erstmal ungewohnt gewesen und wären mir in den Türen wie beim Clarus lieber gewesen.

Die Sitzheizungsschalter an den Vordersitzen lassen sich zwar bedienen, aber hier im Forum sind elegantere Lösungen vorgestellt worden. Die Fahrt hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und das nicht nur, weil es ein neues Auto war, sondern weil die Sitzposition –so von oben auf die Straße- einfach hervorragend ist. Dies war auch ein Grund mir solch ein Auto zuzulegen, Bequemes ein- und aussteigen sind mir sehr wichtig. Als ich danach wieder den Clarus fuhr, dachte ich, ich sitze in einen Gokart, was für ein Unterschied.
Der Verbrauch ist natürlich etwas hoch gewesen, aber bei einem neuen Auto ist das normal 10 Liter Benzin und 12 Liter Gas, aber dazu später mehr.
Motor, Getriebe und AntriebLeider gibt es keinen größeren Motor für den Duster, sonst hätte ich mich gerne für eine 2 Liter Maschine entschieden. Es ist eine alte Motorenweisheit, Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, dass der Duster untermotorisiert, aber der Benziner braucht schon ein gewisses Drehmoment bei dem Gewicht um ihn flott zu bewegen. Nach dem zügigen Einfahren und dem zeitigen nicht vorgeschriebenen Ölwechsel kann ich mich nicht beschweren. Der Motor ist gut elastisch auch aus niedrigen Drehzahlen heraus aber er ist ja auch kein Rennwagen. Ich bin überzeugt, dass das 6 Ganggetriebe hier einen großen Anteil hat. Es ist gut abgestimmt, ich musste mich nur daran gewöhnen, nicht im ersten Gang anzufahren. Der zweite Gang schafft es locker den Duster aus dem Stand zu beschleunigen, ohne ihn alt aussehen zu lassen. Ich habe mir angewöhnt 2, 3, 5 zu schalten oder 2, 4, 6 funktioniert ganz gut, wenn man nicht unbedingt Reserven zum Überholen braucht. Die Spitzengeschwindigkeit habe ich mit Gas und Benzin ausgetestet und mittels Navi verglichen. In beiden Fällen kam ich auf einen wert von 183 km/h, Tachoanzeige war hierbei 187 km/h. Diese hohe Endgeschwindigkeit hat mich doch etwas überrascht, ebenso die relative Genauigkeit des Tachos. Bei meinem Clarus war die Abweichung erheblich ca. 12 Km/h. Was die Geräuschentwicklung im Innenraum angeht, kann ich viele Meinungen nicht teilen über zu lautes Motorgeräusch oder Windgeräusch, zumindest im Bereich von 120-130 Km/h. Eines muss ich hier auch mal loswerden, mit einem Duster zu fahren ist in etwa so wie mit einem Chopper Bike. Man möchte cruisen und genießen, denn der Weg ist das Ziel es kommt also nicht auf Geschwindigkeit an, sondern auf den Genuss.
Das besondere Schmankerl, welches ich mir mit diesem Auto gönnte, war der Allradantrieb. Als Selbstwerber bei Holz und Angler habe ich so einige Bedürfnisse, die sich mit dieser Antriebsart recht gut vereinbaren lassen. Dies habe ich auch schon getestet und kann nur sagen, warum habe ich diesen schritt nicht schon früher getan. Meine Tiefgarageneinfahrt brauche ich im Winter nicht mehr nachts von Schnee zu räumen, um auf Arbeit zu fahren. Gang einlegen und raus durch den Schnee ohne Probleme und rutschen.

Die Schaltung ist Präzise und leichtgängig nicht hakelig und von relativ kurzen Schaltwegen gekennzeichnet. Nun nach gut drei Monaten und rund 15000 Km auf dem Tacho hat sich alles eingespielt und eingeschliffen, mit anderen Worten das Auto läuft jetzt richtig rund. Die Verbrauchswerte haben sich bei Benzin bei ca. 8 Litern und bei Gas bei 10 Litern eingepegelt. Eine Kuriosität habe ich festgestellt, fahre ich von Düsseldorf nach Thüringen, brauche ich ca. 10 Liter Gas umgekehrt sind es manchmal 11 Liter. Liegt vielleicht am Westwind oder der Topografie der Strecke, ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, da ich mit einer relativen konstanten Geschwindigkeit fahre. Wie auch immer das Gasvolumen reicht ohne Tankstopp von Thüringen ins Rheinland und umgekehrt.
Der Frontantrieb und die Lenkung sind präzise ein Untersteuern wie bei meinem ersten Dacia 1300 konnte ich nicht feststellen, dies hängt aber sicherlich auch mit dem automatisch zuschaltbaren Allrad zusammen, welcher das überschie-ben der Vorderräder verhindert. Vielleicht ist aber auch meine Fahrweise nur zu zaghaft. Als Normalfahrer muss ich nicht unbedingt die Schleuder- und Überschlaggrenzen testen. Mir reichen die großzügige Bodenfreiheit und die ordentliche Federung des Fahrwerkes aus, um in Bereiche zu kommen, die mit „normalen PKW“ nicht zu erreichen sind.
Karosserie und Interieur 
Die Karosserie wirkt „bullig“ aber nicht übertrieben groß, ich meine gerade mal so, dass man das Gefühl hat, in einem großen sicheren Auto zu sitzen und nicht befürchten muss unter einem LKW durchzurutschen. Die Sichtverhältnisse habe ich schon erwähnt mit meinem ersten Eindruck der Heimfahrt und dem ist nichts hin-zuzufügen. Die Sitze finde ich straff genug und auch mit genug Seitenhalt leider jedoch ohne Lendenwirbelstütze. Über die Vor- und Nachteile der Ledersitze möchte ich mich nicht auslassen, ich habe mich für Leder entschieden mit Sitzheizung und finde es echt gut. Die Platzierung der Schalter hätte sich aber vorteilhafter gestalten können. Einige sehr gute Anregungen wurden hier im DC schon vorgestellt und machen richtig was her. Hier muss man halt selber Handanlegen und das ist wiederum ein riesen Pluspunkt des Dacia. An diesem Auto kann man noch sehr viel selber erledigen, umbauen oder verbessern. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich sämtliche Glühlampen noch selber wechseln kann und das wenn nötig auch unterwegs. Hierzu muss ich keine Stoßstangen oder Radverkleidungen abbauen wie bei manchen Fahrzeugen unserer heutigen Zeit. Ich glaube früher nannte man das reparatur- und wartungsfreundlich heute ist es wohl werkstattfeindlich, was soll’s mich freut es.


Die Sitze lassen sich einfach umlegen, vorne wie hinten, Probleme mit dem dem Schließen der Türen konnte ich nicht feststellen und es entsteht eine wirklich große Ladefläche, welche man in welcher Form auch immer sehr gut nutzen kann. Was meine Freude etwas trübt, ist das selbst in einer Prestigeausstattung solche lächerlichen Dinge wie Mittelarmlehne, Außentemperaturanzeige (obwohl Bordcomputer vorhanden) oder von innen zu öffnender Kofferraum und hintere elektrische Fensterheber nicht vorhanden sind. Man sollte wenigsten eine Variante anbieten, in der man notfalls noch die Hängerkupplung oder was ich generell vermisse, ein Glas-Hubschiebedach hinzuordert. Was ich auch sehr gerne hätte, wäre ein Tempomat. Ob ich diesen noch mal nachrüste für ca. 700,00 € weiß ich jetzt allerdings noch nicht. Da ich nun mal dabei bin einige Dinge anzusprechen, die nicht optimal sind, wende ich mich mal dem Motorraum zu. Es ist mir unverständlich, wie dieser immer so verdrecken kann.

Ich habe nun auch diese Dichtung im Motorraum eingebaut wie hier im DC beschrieben, aber die Verwirbelungen sind immer noch enorm. Vielleicht habe ich ja nicht die Richtigen, das werde ich noch mal austesten, aber sobald draußen Sauwetter ist, spritzt der Motorraum voll.

Eventuell sind diese Verwirbelungen ja auch für die nicht ganz optimalen Heizleistungen zuständig. Den Tipp aus der DC mit dem Abdecken der Luftzufuhr im Beifahrerfußraum habe ich nämlich schon verwirklicht. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los es zieht irgendwo herein und dies beinträchtig ein wenig das Wohlfühlgefühl. Dies hat man nämlich, wenn man auf die Instrumente und die Mittelkonsole schaut. Die Anordnung ist übersichtlich nicht schlicht und nicht überladen über die Anordnung einzelner Bedienelemente kann man diskutieren, aber man muss es so hinnehmen. Die braune Lackierung der Mittelblende, Luftaustrittsdüsen und Armlehnen sieht gut aus, ich hätte den Lackierer trotzdem nicht nach dem Frühstück nach Hause geschickt, sondern ihn die Rahmen der Türöffner auch noch lackieren lassen und der Innenraum wäre perfekt.
Nach ca. 3 Monaten sind die Gerüche nach Plastik und Leder fast weg und man riecht nicht mehr das man einen Neuwagen gekauft hat. Die einen finden, dass gut, wiederum andere meinen, ein Auto müsste immer neu riechen egal, ich finde es in Ordnung, wenn ein neues Auto auch so duftet. Der Gesamteindruck mit den getönten Scheiben ist sehr ansprechend und sieht nicht unbedingt billig aus. Das großzügige Platzangebot, ob Fahrer, Beifahrer oder Rücksitze sowie das bequeme Ein- und Aussteigen tragen dazu bei, dass man das Gefühl hat, viel mehr Auto bekommen zu haben, als man Geld bezahlt hat.
Fazit Am 23.03.2012 schaffe ich den Dacia Duster zur 15000 Km Durchsicht und bin mal auf die Kosten gespannt. Bis jetzt hatte ich keinerlei Mängel oder sonstige Ausfälle und bin sehr zufrieden. Was mich aber verwundert, ist das Frank-Scan eine Gasanlage mit Flashlube verbaut, obwohl dies nicht nötig ist aufgrund der gehärteten Ventile. Erklären oder richtig verständlich machen konnte mir dies noch niemand nun habe ich nicht nur die Filterkosten am Hals, sondern auch noch das Flashlube. Einsparen kann ich jedoch bei der Steuer. Statt 189gr. CO2 habe ich jetzt einen Abgaswert von 169gr., dies bedeutet ich zahle jetzt auf 49gr. Steuern. So rechnet sich das jetzt 49x2 macht 98€ plus den Wert für 1600 ccm macht 32€ zusammen Steuern 130€. Versicherung bei mir ca. 100€ pro Quartal so das ich sagen kann für ein annehmbares Geld kann ich mir ein gutes Auto als Neuwagen leisten und hoffe dabei wie bei meinem Clarus nur Verschleißteile ersetzen zu müssen.
Ich würde mir wieder einen Duster zulegen trotz der einen oder anderen Unstimmigkeit, die so nach und nach herauskam. Ich denke aber man findet bei jedem Auto dies oder jenes, man muss eben lernen mit Kompromissen zu leben und die sind bei diesem Fahrzeug wahrlich nicht schlecht.

Mit freundlichen Grüßen
dididuster
entschuldigt die Fehler, aber das war ein richtiger Aufwand, dies hier einigermaßen einzustellen.
