Fahrbericht BF Goodrich AT T/A KO2 215/65R16 auf Dotz Dakar
Nach einem Monat und 8200 km *hüstel* kann ich ein wenig über diese Rad/Reifenkombination berichten und plaudern.
Dotz Dakar: Sieht martialisch aus, und gibt dem Wagen einen etwas raueren Charme. Das reisst die Rundungen nicht raus, aber passt trotz aller nicht-Geländewagen-mässigkeit trotzdem gut zum Wagen. Mir wurde das mehrfach an Tankstellen und ähnlichen Plätzen bestätigt

Mir gefällt gut, dass die Felge klein wirkt; optisch könnte es eine 13 Zoll Felge sein. Die äußeren fünf Zentimeter werden optisch eher dem Gummi zusortiert, wodurch der Reifen bulliger wirkt.
Gummi, Lautstärke: Der Reifen ist für mich überraschend leise. Beim stärkeren Beschleunigen erinnert mich das Sirren der gestreckten Blöcke an den AT Reifen. Bei normaler Fahrt bis 70 km/h höre ich ihn kaum, bis 110 km/h ist er leise. Darüber wird er vernehmbar wie ein mittellauter Sommerreifen. Laut habe ich ihn noch nicht gehört.
Aquaplaning: Bayern vor vier oder fünf Wochen: Starker Regen, viele Strassen gesperrt, "Bleiben Sie daheim" im Radio. Ich frage mich, warum die alle so langsam herum schleichen. Ich donnere mit 100 km/h und Fontänen über die Bahn, und habe keinerlei Lenkungsprobleme. AT Profil und mehr Tiefe ftw!
Grip trocken: Ich bin kein Bleifuss, komme aber beim starken Beschleunigung (für andere: moderate Erhöhung der Geschwindigkeit) an die Grenze des lauteren Sirrens. Gelegentlich packt mich der Überschwang, und ich durcheile den (kleinen) Kreisel mit 30 im zweiten Gang, und gebe kurz vor dem Richtungswechsel Vollgas. Der Reifen dankt es mit angedeuteten Freudensprüngen. Andere Autos mit anderen Reifen haben so etwas bei mir nicht gemacht.
Der Seitenhalt scheint mir etwas dezenter zu sein als mit den Seriencontis.
Grip feucht: Leichter Regen vor einer halben Stunde; die Fahrbahn ist dunkel, aber glänzt nicht. Abbiegen auf die Autobahnauffahrt mit den üblichen 70 km/h an der Stelle. Naja, vielleicht auch 80 km/h. Sonst nie ein Problem. Die BFG kündigen die Freundschaft auf, und nehmen seitlich reissaus. Zum Glück waren sie an der Nabe verschraubt, sonst wären sie wohl in die Büsche geflüchtet

Lektion: Selbst bei leichter Nässe zeigen die BFG deutlich, dass sie keine Rennreifen sind. Das kann im Herbst noch ganz interessant werden.
Verschleiß: Nach 8200 km sind die Stege zwischen den Blöcken immer noch etwa einen Millimeter unter den Blöcken. Ohne nachzumessen sehe ich keine Abnutzung. Der Großteil der Kilometer wurde allerdings auch langsam auf Schotter zurück gelegt.
Gelände: Auf Schotter tadellos; wir kamen niemals in Probleme. Der Reifen hat nur einmal durchgedreht, als wir einen Kleinwagen die leichte Böschung hoch wieder auf die Schotterstraße gezogen haben. Im Matsch griffig; ich bin in Peckfitz die komplette Strecke dreimal gefahren, und nur einmal im wadentiefen Pudding stecken geblieben.
Fazit: Kaufempfehlung, wenn das Geld nicht zu knapp ist.
Einerseits: Ein mindestens guter Geländereifen, der zwischen zwei Ausritten problemlos über Wochen hinweg auf der Straße gefahren werden kann.
Andererseits. 300,- pro Rad ist kein Schnäppchen. Wenn man den Reifen sowieso nur im Gelände fahren will, sind andere Kombinationen preiswerter. Ob sie auch besser sind? Vielleicht.