Ich lass mir doch auf der Rechnung nichts vermerken, woraus man mir danach einen Strick drehen könnte!
Nein, das steht nicht auf der Rechnung, nur auf der händisch ausgefüllten Checkliste für die Werkstatt.
Der Typ, der die Annahme im Beisein des Kunden macht, ist nicht identisch mit dem, der die Wartungsarbeiten macht. Er schreibt alles, was zu tun ist, auf die Checkliste, welche später in der Werkstatt abgearbeitet wird. Zur eigenen Rückabsicherung heißt: der Kunde will das abweichend von den Konzernvorgaben. Wie sonst sollen die in der Werkstatt von meinem Wunsch erfahren?
Ein weiterer Grund ist laut Servicemensch, dass der Konzern regelmäßig stichprobenartig interne Qualitätsprüfungen macht. Wenn dann mein Duster rausgezogen wird und 2,3 bar Reifendruck hat und der Qualitätsprüfer das bemängelt, können die sagen, hier schau her, das ist kein Fehler unsererseits, sondern ein Kundenwunsch. Der Kunde fährt anschließend eine schwere Ladung oder zieht einen Hänger und benötigt dafür mehr Reifendruck.
Die Gebrauchsanleitung schlägt für solche Fälle ja auch eine Erhöhung des Reifendrucks vor.
Ganz anders mein Reifenhändler, der -unbeachtet meiner Hinweise oder Herstellerangaben- nach jedem Radwechsel 3 bar draufknallt. Das ist hundsgefährlich, weil es sich fährt, als ob null Profil drauf ist. Der dreht mir damit eher einen Strick als Renault mit ihren Qualitätsvorgaben.