Aha, das soll also legitimieren, dass wir die Nahrung von Leuten verfahren, die es in ihren Bäuchen dringender hätten?
Zur Richtigstellung:

Wir verfahren im E10 als Ethanol-Anteil nicht die Nahrung selber, sondern durch den weltweit gestiegenen Bedarf an Ethanol werden
Ackerflächen, die sonst Nahrungsmittel produzieren zum Anbau von Zuckerrüben, Zuckerrohr, Mais (nur USA) verwendet. Diese Monokulturen blockieren
einen ausgewogenen Ackerbau, weil aus Gewinnstreben diese Pflanzen in (Bio)Ethanol umgewandelt werden.
Es ist ein Märchen, daß der Verbrauch von z.B. Mais in den USA zur Ethanol-Herstellung den Hunger in Afrika schlimmer macht.
Vielmehr ist es so, daß die kargen Ackerflächen in Entwicklungsländern zum Anbau von Zuckerrohr genutzt werden, da der Export Devisen bringt,
obwohl die Bevölkerung auf den limitierten Flächen darauf angewiesen ist, daß ihr Lebensmittelbedarf dort gedeckt wird.
Ein anderer Aspekt ist weitaus gravierender und ich schreibe dies hier bewußt provokant:
Im diesem Jahr wird die Weltbevölkerung die 7 Milliardengrenze überschreiten. Vor dem Jahre 2050 wird es mehr als 10 Milliarden Menschen auf der Welt geben. Die Erde kann solche Massen nicht ernähren, erst recht nicht, wenn Ackerflächen falsch benutzt werden.
Das vordringlichste Ziel in der Gegenwart muss sein, das Weltbevölkerungswachstum deutlichst zu senken, ansonsten steuert die Erde auf einen Super-GAU zu, dem Millionen Menschen zum Opfer fallen werden. Das stärkste Wachstum findet am falschen Ort statt, in den Entwicklungsländern Afrikas und Asiens und nicht dort, wo viele Menschen ernährt werden könnten, in den Industrieländern. Es wird zu einer wirtschaftlichen Massenflucht in diese Länder kommen, deren Anfänge bereits gut sichtbar sind (Lampedusa, auch ohne die aktuellen Kriegsflüchtlinge / USA-Mexiko / etc.).
Dadurch kommt es dort zur Verelendung der Flüchtlinge, die dort keine neue Existenz aufbauen können mangels Bildung und Kapital.
Diese Effekte verstärken sich mit jeder weiteren Million Menschen und steuert auf einen Exodus hin. Keiner weiß, wo die Grenze liegt, die die Erde noch verkraften kann, aber die Vermutung liegt nahe, daß sie nicht mehr so weit entfernt sein kann, denn schon jetzt gibt es viel Hunger und Seuchen auf der Welt, was schon jetzt nicht in den Griff zu bekommen ist.
Zur Verdeutlichung stelle ich mal folgende Thesen auf:

Da das oberste Ziel sein muß, das Wachstum der Weltbevölkerung zu stoppen, führt eine Verknappung von Lebensmitteln genau zu diesem Ziel.
Die Menschheit neigte schon immer zu Selbstzerstörungstendenzen (Kriege und Verhaltensweisen, die die Umwelt zerstören u.a. ) und wenig Nächstenliebe.
Der einzelne Mensch stellt immer den eigenen Nutzen über das Wohl der Allgemeinheit. Viele Vorgänge und Entwicklungen führen daher zu einer Selbstregulierung, d.h. eine Maßnahme zum Nutzen in einer Ecke der Welt, bedeutet nachteilige Effekte in einer anderen Ecke der Erde.
Ich stamme aus Südafrika und bin häufig im südlichen Afrika unterwegs und sehe dort die Folgen der Überbevölkerung und der ungleichen Verteilung von Kapital. Auch dort gibt es weitverbreitet Monokulturen für den Export und daneben Elendsbereiche. Auf diesen Flächen könnte Nahrung für diese Menschen angebaut werden. Die Sterberate dort ist hoch, die Lebenserwartung niedrig aufgrund Mangelernährung und Aids.
Die folgenden Aussagen werden einigen sicherlich nicht gefallen, ist aber die einzige Chance für eure Kinder und Kindeskinder.
So traurig dieser Zustand auch ist, nur so kann der Exodus der Erde vermieden werden. Unmenschlich ist dieses allerdings nicht, denn es ist von Menschen gemacht und daher menschlich.
Auf das E10 bezogen kann man sagen, daß auch dieses wieder nur ein kläglicher Versuch ist, die Welt zu retten. Es hat verkettete Effekte, die gut dafür sind und auch das Gegenteil. Wie immer kann man wahrscheinlich erst viel später beurteilen, wie gut es seinen Zweck erfüllt hat.
Das ist nur meine Sicht der Dinge. Ihr könnt mir jetzt zustimmen oder auch nicht. Dies ändert aber nix an den Tatsachen.