Autor Thema: Diesel vs. Benziner Probefahrt, Abhol- und Fahrbericht 1800 km mit gr. Diesel  (Gelesen 14699 mal)

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Offline ekagnon

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Meinen Braunen hab ich nun endlich auch. Großer Diesel, 4x2. Die Entscheidung für diese Motorvariante fiel mir nach 2 Probefahrten, einmal Diesel 2x4, einmal Benzin 4x4, sehr leicht. Ich fand den Unterschied im Fahrgefühl derartig groß, dass mir der Diesel alle evtl. Mehrkosten wert war. Hätte ich den 4x4 Benziner zuerst Probe gefahren, wäre ich vielleicht gar nicht so überzeugt gewesen von dem Auto.

Beim 2x4 Diesel fand ich die Durchzugsstärke und vor allem das Fahrwerk extrem komfortabel. Auf der Autobahn überraschte mich die Elastizität auch noch bei 140km/h. Ein wunderbares Fahrgefühl. Als ich mich danach in den Benziner setzte, hatte ich auch den Eindruck, der hier schon öfters geäußert wurde, dass die Fahrwerksabstimmung deutlich straffer ist (für mich einfach nur weniger komfortabel). Ich brauche den Duster zum komfortablen Reisen auf manchmal langen Strecken, nicht um damit durch Kurven zu rasen. Wenn ich das wollte, würde ich mir sicher ein ganz anderes Fahrzeug kaufen, da passt dann auch das straffere Fahrwerk (sicher auch für den Offroad-Betrieb, habe ich aber nicht vor).

Zum Benzinmotor muss ich leider sagen, dass ich, um einigermassen im Stadtverkehr mitschwimmen zu können und ähnliche Beschleunigung zu erreichen wie der Großteil der anderen Verkehrsteilnehmer (Anfahren an der Ampel), sehr viel Gas geben musste. Ich hatte den Eindruck, dass der Motor dabei ständig bis fast zur Leistungsgrenze gefordert wird, und das erzeugt bei mir immer ein ungutes Gefühl... Danach gings auf die Autobahn und auch hier machte sich etwas Enttäuschung breit, ab 120 km/h ein sehr lautes Dröhnen, das erst ab 140 km/h wieder nachließ (vielleicht lag das aber auch an dem Vorführwagen). Dazu kam eine sehr schwache Elastizität. Dafür dann auch noch 8l/100km zu verbrennen hat mir die Entscheidung sehr leicht gemacht...

So, nun habe ich ihn also, den großen Braunen, und bin mit ihm gleich nach dem Kauf von Berlin nach München gefahren, innerhalb von 9 Tagen hatte ich bereits 1800 km zusammen"gedustert". Es macht derart Spass, dass ich grad wieder das Kind in mir entdecke und kaum noch aus dem Auto zu kriegen bin  ;)...

Der Liefertermin hatte sich um volle 2 Monate verkürzt  /freuen, vom Autohaus gabs Fussmatten, Warndreieck und Warnweste...weitere Sofortausstattungen waren die abnehmbare AHK, Parkhilfe (welche bei mir entgegen vieler anderslautender Meldungen hier leider laut AH "original" ohne Display eingebaut wurde) Auspuffblende und die Kofferraummatte. Bestellt habe ich den Kotflügelschutz, die Mittelarmlehne (sehr bequem bei längeren Fahrten und ich brauche das zusätzliche Staufach für den vielen Kleinkram) und die Schmutzfänger, kommen nächste Woche an den Duster...

Vom Originalradio war ich nach den vielen negativen Berichten hier sehr positiv überrascht, mit ein bischen "Spiel" bei den Einstellungen ist das Ergebnis gar nicht so übel...sicher gibt es besseres, aber das verschiebe ich jetzt erstmal auf später...

Bei der Übernahme ist mir überhaupt kein Mangel aufgefallen. Ich habe das Fahrzeug am 04.07.2011 übernommen, und es gab immer noch die hier viel diskutierte Dichtung an der Frontscheibe, ist aber bis jetzt sauber in der Nut. Lack von aussen perfekt, keine Kratzer, Nasen o.ä.

Nach 1800 km sind mir jetzt allerdings doch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die ich noch beseitigen lassen werde:

An einer Tür gibt es an der Innenseite unten kleine weiße Punkte, da kommt vielleicht die Grundierung durch? Ausserdem schnarrt etwas im linken Amaturbrettbereich zwischen 1500 und 2000 U/min (nach der sehr hilfreichen Lektüre hier tippe ich mal auf Kabelstrang zum linken Aussenspiegel).
Und dann gibt es da etwas, was ich hier nochmal gern als Frage an die Community formuliere, da ich auch nach intensiver Suche nicht wirklich auf eine befriedigende Antwort gestoßen bin (ich muss zur Verdeutlichung meines Problems allerdings etwas weiter ausholen  ;D):

Beim Beschleunigen des Dusters gibt es tatsächlich ein kleines Turboloch, ein Mitglied hier hatte mal von einer ca 0,3 sekündigen Verzögerung beim Gasgeben bis zum Einsetzen der Leistung gesprochen. Das trifft es ziemlich genau. Das empfinde ich auch überhaupt nicht als Problem (davon spreche ich also im Folgenden nicht!)

Aber bei mir ist das leider noch nicht alles. Versuche ich bereits beim Anfahren vom 1. in den 2. Gang bei ca 1700 U/min zu schalten, beginnt die neue Beschleunigungsphase im 2. bei knapp über 1000 U/min. Dabei kommt es oft vor, das der Motor gefühlte 5 sek lang überhaupt kein Gas annimmt oder anders gesagt nur sehr zögerlich beschleunigt. Nach Erreichen einer etwas höheren Drehzahl setzt dann plötzlich wieder richtig Schub ein. Ebenso kann ich diesen Effekt beobachten, wenn ich die Kupplung beim Anfahren im 1. Gang bei knapp über Leerlaufdrehzahl kommen lasse und gleichzeitig Gas gebe, um aus niedrigen Drehzahlen zu beschleunigen (das konnte mein Benziner-Nissan vorher ganz wunderbar). Ich empfinde es halt als etwas unangenehm, erst die Drehzahl deutlich erhöhen zu müssen und dann einzukuppeln. Und ich dachte eben dass gerade der Diesel "von unten heraus" sehr viel Druck entwickelt und hatte mich schon auf diese entspannte Fahrweise gefreut...Jetzt klappt das leider nicht so richtig...Der Effekt tritt also nicht auf, wenn man mit höheren Drehzahlen anfährt und schaltet.

Vielleicht hat ja einer aus der Community das gleiche Problem? Oder es tritt bei anderen nicht auf? Dann müßte ich es nämlich vom AH überprüfen lassen, vielleicht stimmt ja etwas nicht...
Wäre über Infos von Euch sehr dankbar.

Ansonsten finde ich ist das Auto etwas ganz Besonderes...ich kann gar nicht sagen warum, aber ich kann einfach nicht genug kriegen vom Fahren, und dieses Klasse-Design...einzigartig und elegant, groß und doch nicht protzig; SUV, stark und eben doch nur 6l/100km - einfach perfekt! Ein Q7-Fahrer, den ich vor kurzem mitnahm, sagte mir, dass das Fahrgefühl im Q7 auch nicht anders wäre, die Unterschiede lägen höchstens im Detail... ;D
 

Offline ekagnon

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Noch ein kleiner Nachtrag: Weiß jemand, ob es so etwas wie eine Radkastenverkleidung hinten gibt? Die meisten anderen SUVs, die ich mir angeschaut habe, sind dort voll mit Plastikverkleidungen geschützt, beim Duster gibt's da leider nur nackte Karosse mit Konservierung, ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich lange hält...aus dem Reifenprofil werden sicher viele Partikel mit viel Kraft nach oben geschleudert, da mache ich mir Sorgen, dass die Konservierungsschicht durchschlagen werden könnte und dort das große Rosten beginnt...
 

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Offline Kromboli

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...
Versuche ich bereits beim Anfahren vom 1. in den 2. Gang bei ca 1700 U/min zu schalten, beginnt die neue Beschleunigungsphase im 2. bei knapp über 1000 U/min. Dabei kommt es oft vor, das der Motor gefühlte 5 sek lang überhaupt kein Gas annimmt oder anders gesagt nur sehr zögerlich beschleunigt. Nach Erreichen einer etwas höheren Drehzahl setzt dann plötzlich wieder richtig Schub ein. ... Ich empfinde es halt als etwas unangenehm, erst die Drehzahl deutlich erhöhen zu müssen und dann einzukuppeln. Und ich dachte eben dass gerade der Diesel "von unten heraus" sehr viel Druck entwickelt und hatte mich schon auf diese entspannte Fahrweise gefreut...

Keine Sorge, der Diesel lässt sich sehr entspannt fahren. Vielleicht ist das ja dein erster Diesel, du wirst dich sehr schnell daran gewöhnen. Dennoch zwei Punkte dazu:

1. Ganz "ohne" Drehzahl geht es natürlich auch beim Diesel nicht.

Vergleiche mal die technischen Daten:
Der Benziner bringt 148 Nm bei 3750 upm
Der Diesel bringt 240 Nm (schon) bei 1750 upm - also ein bisschen Drehzahl will auch der Diesel haben, wenn du schnell beschleunigen willst.

2. Laut Bedienungsanleitung kann man zwar ab 1500 km Fahrstrecke schneller fahren, aber es steht auch dort, die volle Leistung erreicht der Diesel ab ca. 6000 km auf der "Uhr". Und das ist auch so. Meiner hat jetzt knapp 9000 km runter und ich kann das bestätigen, er hat in den letzten ca. 2000 km nochmal deutlich zugelegt. Und er ist sehr elastisch, lässt sich recht schaltfaul fahren. Für einen "Hochleistungssprint" muss man aber dennoch Schalten.

Viele Grüße
Krom
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Offline mrphoo

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Versuche ich bereits beim Anfahren vom 1. in den 2. Gang bei ca 1700 U/min zu schalten, beginnt die neue Beschleunigungsphase im 2. bei knapp über 1000 U/min. Dabei kommt es oft vor, das der Motor gefühlte 5 sek lang überhaupt kein Gas annimmt oder anders gesagt nur sehr zögerlich beschleunigt. Nach Erreichen einer etwas höheren Drehzahl setzt dann plötzlich wieder richtig Schub ein. Ebenso kann ich diesen Effekt beobachten, wenn ich die Kupplung beim Anfahren im 1. Gang bei knapp über Leerlaufdrehzahl kommen lasse und gleichzeitig Gas gebe, um aus niedrigen Drehzahlen zu beschleunigen (das konnte mein Benziner-Nissan vorher ganz wunderbar). Ich empfinde es halt als etwas unangenehm, erst die Drehzahl deutlich erhöhen zu müssen und dann einzukuppeln. Und ich dachte eben dass gerade der Diesel "von unten heraus" sehr viel Druck entwickelt und hatte mich schon auf diese entspannte Fahrweise gefreut...Jetzt klappt das leider nicht so richtig...Der Effekt tritt also nicht auf, wenn man mit höheren Drehzahlen anfährt und schaltet.

Zuerst mal: das ist völlig normal.

Der Diesel besitzt zur Leistungssteigerung einen VTG-Turbolader, der allerdings erst ab einer gewissen Drehzahl merklich verdichtete Luft in die Zylinder bläst. Diese Drehzahl liegt so bei ca. 1500/min, darunter tut sich nicht viel. Beim Duster liegt diese Drehzal sogar vergleichsweise niedrig, es gibt viele Diesel wo sich erst so ab 1800/min was tut.

Am Rande erwähnt: ein alter 4.2 Liter Diesel (ohne Turbolader) von Toyota hat in etwa die gleiche Leistung wie der 1.5 Liter Duster-Diesel (nämlich 130 PS, wenn ich mich recht entsinne), aber mit dem Unterschied, dass der "von unten heraus" bärig anzieht und wird deshalb von Offroadern immer noch sehr geschätzt.
 

Offline STEPUHR

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Am Rande erwähnt: ein alter 4.2 Liter Diesel (ohne Turbolader) von Toyota hat in etwa die gleiche Leistung wie der 1.5 Liter Duster-Diesel (nämlich 130 PS, wenn ich mich recht entsinne), aber mit dem Unterschied, dass der "von unten heraus" bärig anzieht und wird deshalb von Offroadern immer noch sehr geschätzt.
96 kW (130 PS) @ 3800rpm und 285Nm @ 2200rpm.

Der Hammer war der V 8 - 4,5-Liter Turbodiesel
Single turbo: 151 kW (202 PS) @ 3400 rpm 430 Nm @ 1200-3200 rpm;
Twin turbo: 195 kW (261 PS) @ 3400 rpm mit 650 Nm  @ 1600-2600 rpm

Sozusagen 3 Duster-Motoren.
Damit kann man jeden LKW abschleppen und verbraucht hat er höchstens das Doppelte des Duster.  :D

Gruss S.

PS: So ab 6000 Km geht der Duster-Diesel nochmal richtig auf.
RR Sport TDV8-  3,6 L V8 Biturbo - 360 PS: 245 Km/h: Vollausstattung, Stollenreifen, 2 mechanische Differentialsperren, Luftfahrwerk und noch ganz viel Krempel drin dran und drunter......
 

Offline ekagnon

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Danke Euch für die Antworten. Ja ich habs jetzt nochmal genau ausgetestet nach Euren Infos hier, und es stimmt, schon bereits ab ca 1200-1300 Touren ist der Drehmomentverlauf gleichmäßig steigend. Darunter ist fast nix, dann ab 1200 kommts mit einem Schub. Wenn das so normal ist, muss ich mich eben daran gewöhnen. Beim Anfahren heb ich jetzt die Drehzahl ein bischen an, und schon läufts ganz gut. Ich hatte mich eben nur gewundert, da ich einige kleine LKW Diesel gefahren bin, die hatten keinen Turbolader und kamen gleichmäßig "von unten" heraus. Auch mein kleiner 1,4er Benziner hatte keinen Turbo und daher einen ganz gleichmäßigen Drehmomentverlauf. Das ist mein erster moderner Turbodiesel. Laufen tut er ansonsten phantastisch, man kann wunderbar bei 1500 Touren im 6.Gang durch die Stadt kullern, sehr angenehmes Fahren...

@stepuhr: Der Duster mit 650 NM, ich glaube dieser Motor würde die Karosse einfach stehenlassen, wenn der Turbolader so plötzlich einsetzt wie beim 1.5dCi  /hahaha
 

Offline ekagnon

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...bei 1500 Touren im 6.Gang durch die Stadt...

Ich meinte natürlich den 5. Gang  /crazy
 

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