Ich wollte hier mal die Gelegenheit nutzen, um über mein neues Fahrwerk zu berichten. Wie im Profil ersichtlich, fahre ich einen Euro6 Duster mit 4x4.
Eigentlich wollte ich, so wie viele, ein Bilstein-Fahrwerk mit Eibach-Federn + 25 einbauen. Dieses hatte ich im Dezember bestellt mit der Information, Bilstein würde diese Dämpfer aktuell nicht produzieren, Liefertermin wäre März 19. Es verging der März, der April und Ende Mai hatte sich der Status noch immer nicht geändert. Der Händler nannte mir Mitte Juni als nächsten unverbindlichen Liefertermin, glaubte aber auch nicht, dass das klappen würde. Sein Alternativ-Angebot war dann das im Titel genannte Fahrwerk, welches wohl auch schon drei weitere Duster-Fahrer umbestellt hätten. Besondere Features der Konidämpfer sind ein gegenüber der Serie größeres Dämpfervolumen, drei Zentimeter längere Kolbenstangen und eine Härteverstellbarkeit (allerdings nur im demontierten Zustand)
Nach kurzer Überlegung nutzte auch ich die Option und letzten Montag war endlich die Zeit gekommen, es zu verbauen. Der Einbau selbst gestaltete sich recht unkompliziert, bis auf die Koppelstangen, deren Innensechskant aus Weichbutter zu bestehen scheinen, ließ sich alles auch nach fast vier Jahren gut lösen. Nach drei Stunden zu zweit inklusive einiger Montagebiere war alles drin. Wichtig für die Montage ist eigentlich neben dem normalen Werkzeug ein 27er-Ringschlüssel, um die untere Mutter des Federbeins venünftig lösen zu können und ein passender, großer Inbus zum Gegenhalten. Eine kleine Anekdote am Rande: Die Leitungshaltebleche am vorderen Dämpfer sind falsch beschriftet, L kommt nach rechts und R nach links. Das ist im Vergleich direkt am Fahrzeug aber leicht zu erkennen. Die originalen Bleche können nicht wiederverwendet werden, weil die Koni-Dämpfer etwas dicker im Durchmesser sind.
Einen Schreck gab es dann, als das Auto von der Hebebühne runter war. Trotz einiger Versuche mit Körperkraft stand das Auto sage und schreibe ACHT Zentimeter höher und hatte trotz verbauter H&R-Sturzschrauben mächtige O-Beine. Eine kleine Probefahrt später über eine kurvige Strecke und ein paar Holperwege später, war er dann aber runter auf fünf. Inzwischen bin ich gut 300 Kilometer weit gefahren, die aktuelle Höhe ist 4cm über Standard, und ich kann nun ein paar erste Erfahrungen teilen.
Als erstes klaue ich ein Zitat von Fratom: "Straffer, nicht härter" ist auch bei den Konis die Devise. Die Kippneigung beim Bremsen, Beschleunigen und auch in Kurven ist deutlich minimiert, Hr. Rossi fährt sich insgesamt weniger schaukelig. Gerade dieses butterweiche Nachwippen hinten nach Bodenwellen hatte mich ja immer genervt und ist nun komplett weg. Auch das relativ weite Einksinken bei größerer Beladung ist Vergangenheit, das Auto steht also auch beladen deutlich gerader. Und last not least: In meiner Heimat gibt es eine Landstraße mit echt bescheidenem Zustand, welche direkt hinter einer Bahnschranke beginnt. Hier hat mein Auto immer dazu geneigt, selbst bei leichtem Beschleunigen mächtig im Lenkrad zu zittern, als Motorradfahrer würde ich von einem beginnenden Lenkerschlagen sprechen wollen. Auch dies ist nun weg.
Alles in allem aus meiner Sicht also eine sehr empfehlenswerte Alternative zu dem Bilstein-/Eibach-Paket, allerdings mit gut 700 € inklusive der Sturzschrauben auch etwas teurer.
Nun noch zwei Fotos, einmal von einem frisch eingebauten Dämpfer und einmal das Auto in der Seitenansicht und schon ist mein Bericht auch zu Ende. Danke fürs zulesen.