Hallo Gemeinde,
da beim Spritverbrauchs-Thread meine Angaben von ungläubig bis erstaunt kommentiert wurden, bzw. einige nach dem "Spritsparen - aber wie?" fragten, denke ich, dass es an der Zeit ist, einmal aufzuzeigen, dass man auch ohne technische Veränderungen (Chip, Carbonwachs etc.) beim 1,5 l dci des Dusters ein doch recht beachtliches Potenzial zur Kraftstoffeinsparung hat.
Vorab möchte ich jedoch nochmals erwähnen, dass ich weder Kfz-Experte bin noch ein physikalisches Studium vorzuweisen habe, es handelt sich hierbei lediglich um meine persönlichen Erfahrungen aus 23 Jahren Autofahren und speziell 10 Jahren "Dieseln".
Der Verbrauch eines Autos ist grundsätzlich einmal von vielen Faktoren abhängig, die man als Fahrer nicht oder wenig beeinflussen kann. Hierzu zählen unter anderem:
- Aussentemperatur
- Luftfeuchtigkeit/Luftdruck
- Windverhältnisse
- Witterung im Allgemeinen
- CW-Wert des Autos
- Brennwert des Kraftstoffes
Hinzu kommen jetzt die Faktoren, die vom Fahrer direkt beeinflusst werden können, welche da wären:
- Reifen/Reifenluftdruck
- Schalten/Schaltdrehzahl
- Gewicht des Autos
- Fahrweise
- Elektrische Verbraucher
Auf die letztgenannten Faktoren möchte ich hier speziell eingehen und meine Verfahrensweise schildern.
Reifen/ReifenluftdruckDa der Duster werkseitig mit M+S Reifen ausgeliefert wird, welche ja beim Spritverbrauch nun nicht gerade die Sparsamsten sind, lässt sich durch die Montage von reinen Sommerreifen schon ein gewisse Einsparung erreichen. Da diese Einsparung für mich aber die extra Anschaffung neuer Reifen nicht rechtfertigt, möchte ich auf diesen Punkt nicht weiter eingehen. Hierzu möchte ich lediglich anmerken, dass jemand der sich 245'er oder noch größere Reifen montiert auch mit erhöhtem Rollwiderstand und daraus resultierendem höherem Verbrauch rechnen muss (wobei ich hier Niemandem zu nahe treten möchte, halt jeder so wie er mag!). Jetzt zum Thema Luftdruck. Ich habe den werkseitig angegebenen Luftdruck von 2,0 bar auf 2,3 bar erhöht. Meiner Erfahrung und der Meinung von anerkannten Experten nach, lassen sich hierdurch doch schon einige Liter auf das Jahr gesehen sparen (kommt natürlich auf die jeweilige Kilometerleistung jedes Einzelnen an).
Schalten/SchaltdrehzahlDa der 1,5 l dci des Duster ein recht kleiner, aber doch recht munterer Vertreter seiner Zunft ist, lässt sich durch rechtzeitiges Schalten in den nächsthöheren Gang schon eine messbare Verbrauchssenkung erreichen. Hierbei gibt es zwei anwendbare Varianten. Erstens ein frühes Hochschalten bei 2.000 -2.200 u/min und Zweitens das Überspringen einzelner Gänge (1-3-5-6 oder sogar 2-4-6). Ich persönlich bevorzuge eine Kombination aus beiden Varianten, je nach vorherrschender Situation.
Gewicht des FahrzeugsDass das Fahrzeuggewicht natürlich auch einiges zum Verbrauch eines Fahrzeugs beiträgt, ist sicherlich den Meisten hier bewusst und dennoch fahren viele unnötiges "Gedöhns" ständig mit durch die Gegend (vielleicht hat der Duster aufgrund der relativ wenigen Ablagen hier so einige Vorteile). Viele von Euch haben hier auch noch etliches an Zubehör am Duster verbaut, welches sich natürlich auch negativ auf den Verbrauch auswirkt (wieder gilt: nicht falsch verstehen! Jeder wie er mag!). Nächster Punkt ist die Montage von Dachboxen, die sicherlich die Transportmöglichkeiten des Autos erhöhen, aber im Falle des Nichtgebrauchs auch schleunigst wieder abgebaut werden sollten, da sie nicht nur das Fahrzeuggewicht sondern auch den Windwiderstand erhöhen. Gleiches gilt auch für die dazugehörenden Rehlingträger (Es würde ja auch schließlich niemand auf den Gedanken kommen, einen leeren PKW-Anhänger ständig mit sich rumzufahren).
FahrweiseKommen wir zum wichtigsten Punkt, der Fahrweise. Da sich dieser Punkt etwas mit dem "Schalten" mischt, will ich hier nicht nochmals darauf eingehen, nur soviel, es gehört auf alle Fälle dazu. Fakt ist, man sollte seine Fahrweise auf alle Fälle den gegebenen Witterungs- und Verkehrverhältnissen anpassen, sprich vorausschauendes Fahren und Bremsen sowie ein sensibler Gasfuß tragen zu einem großen Teil zur Verbrauchsoptimierung bei, wobei hier nicht einmal der Fahrspass darunter leiden muss. Ich z. Bsp. fahre seit nunmehr 15 Jahren jedes Wochenende die gleiche Strecke, kenne dort schon jede Kurve und Ampel "im Schlaf". Warum sollte ich an eine 90°-Kuve mit Speed heranrauschen und dann voll auf die Bremse steigen, wenn ich auch die Möglichkeit habe, mich "ausrollen" zu lassen, die Schubabschaltung des Motors zu nutzen und dann mit minimalen Bremseinsatz um die Kurve zu kommen. Das spart Sprit und Bremsbeläge! Genauso sieht's bei roten Ampeln aus. Die schalten ja auch nicht unverhofft auf rot (zumindest selten). Meist kann man die Ampel schon aus einiger Entfernung beobachten und seine Fahrweise auf ein evtl Umschalten einstellen. Auch muss man, wenn man ehrlich zu sich selbst ist, nicht jeden "Ampelsprint" gewinnen. Die meisten "Sprinter" sieht man sowieso an der nächsten roten Ampel wieder. Ähnlich ist es mit der Geschwindigkeit auf der Autobahn. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei einer Geschwindigkeit von ca 130 km/h etliche der "Drängler" beim nächsten Stau oder zähfließenden Verkehr wieder direkt vor sich hat. Und ehrlich gesagt, was nützen mir 2 oder 5 Minuten, die ich vielleicht eher am Ziel bin, habe dann aber zwei oder drei Liter mehr durch den Auspuff geschickt (außer ich muss vielleicht noch meine Schwedenfähre erreichen).
Fakt ist jedenfalls, dass man bei vorausschauender Fahrweise, kurzem Beschleunigen und frühzeitigem Hochschalten, den einen oder anderen Gang mal überspringen sowie den Duster auch mal bei 60 km/h im 6. Gang "kullern" lassen, schon den einen oder anderen Liter Diesel sparen kann und das schont nicht nur den Geldbeutel sondern auch den Blutdruck.
Wenn manche sich jetzt fragen, wo bleibt denn da der Fahrspaß, kann ich nur dazu sagen, dass ich trotz sprit- und materialsparender Fahrweise viel Spass am Herumcruisen mit dem Duster habe!
Aber auch hier gilt, jeder wie er möchte oder kann!
Elektrische VerbraucherWie jeder von Euch wissen dürfte, benötigt natürlich jeder eingeschaltete Verbraucher im Auto auch zusätzlich Kraftstoff. Ich kann und will natürlich nicht auf die Hilfe des einen oder anderen elektrischen Helferleins verzichten (schließlich wäre es ja völlig unsinnig und gefährlich im Dunkeln auf das Licht zu verzichten!), auch das Radio läuft bei mir ständig, aber man kann durch sinnvollen Einsatz der Klimaanlage z. Bsp. auch schon etwas an Sprit sparen (einen nützlichen Thread hierzu gibt es bereits im Forum). Auch habe ich, da ich schon immer mit Licht fahre, mir TFL nachgerüstet, so dass nur die Fernscheinwerfer mit gedimmter Leistung leuchten und der Rest der Fahrzeugbeleuchtung, zumindest tagsüber, aus ist. Ob das nun tatsächlich zum Sparen beiträgt, vermag ich nicht zu sagen, ich bilde es mir jedenfalls ein.
So, das sollte erst einmal ein ausführlicher Exkurs gewesen sein, wie ich die Sache mit dem Spritsparen handhabe und wie ich auf den im Spritverbrauchs-Thread geposteten Wert komme. Natürlich lässt sich die o. g. Liste sicherlich noch um einige Punkte erweitern. Auch sind das hier meine Erfahrungen speziell mit dem Diesel. Beim Benziner ist es sicherlich grundsätzlich das Gleiche, aber es wird einige Abweichungen geben, die hier sicherlich ein "Benzin-Fahrer" ergänzen kann.
Jetzt seid Ihr gefragt, um den Thread mit Euren Erfahrungen und Erkenntnissen zu vervollständigen und zu erweitern!
Gruß Dr. Watson