Moin zusammen ~ Ich bin bereits mehrfach angemorst worden, um zu berichten, wie ich das mit der Sprühfolie an meinem
Gandalf gemacht habe. Wer´s nicht weiß, ich hatte von Anfang an vor, das gesamte Look-Paket und die Embleme zu schwärzen, und um das reversibel gestalten zu können, wagte ich den Einsatz von Sprühfolie. Die Idee hierzu habe ich hier aus der DC. Sämtliche Bauteile habe ich gereinigt und entfettet. Der Auftrag der Folie vollzog sich in mehreren dünnen Schichten, wobei ich zwischen den Arbeitsgängen max. 8 Minuten verstreichen ließ (es war ja warm im Sommer).
Um es vorweg zu nehmen: Ich kann das sogenannte Dippen nur eingeschränkt empfehlen. Folgende Teile habe ich geschwärzt: Unterfahrschutzblende vo. u. hi., Seitenschweller-Auflagen, Dachrelings, Spiegelkappen, Chrom-Einsätze im Frontgrill, Front- u. Heck-Emblem, Hecklappengriff (wegen den rot zu lackierenden Buchstaben), Radnabendeckel f. Stahlfelgen
Unterfahrschutzblende vo. u. hi.Die beiden Blenden ließen sich nicht ganz so einfach abbauen, aber bis heute hat sich die Mühe gelohnt. Bislang gibt es keine Schäden in der Folie zu vermelden. Im harten, dauerhaften Geländeeinsatz sähe das bestimmt anders aus. Die Oberfläche der Blenden ist recht rau, sodass die Sprühfolie recht gut anhaftet.
Seitenschweller-AuflagenDie Dinger waren mein Sorgenkind Nr.1, denn bei jedem Ein- und Aussteigen scheuerten wir (Fahrer, Beifahrer und Krümel im Fond) über jeweils eine bestimmt Stelle und die Pracht war dahin. Die raue Oberfläche des Kunststoffs hat sich hier nicht besonders hervortun können; eigentlich logisch, wo gehobelt wird ... (Folie abziehen und die Auflagen in einem passenden Grauton lackieren (Schwaz ist ja nicht gleich Schwarz), führte zum selben Effekt, sodass ich dann doch etwas tiefer ins Säckel griff und mir die schwarzen Auflagen kaufte (bei Fahrzeugen ohne Look-Paket serienmäßig), und nun passt alles).
DachrelingsDeren Abbau gestaltet sich ein wenig schwieriger als beim Ph1, ist aber machbar. Der Überzug mit Sprühfolie gelingt auch hier problemlos, selbst ohne Lackier-Erfahrung ist das machbar. Aus Unachtsamkeit habe ich mir aber gleich Macken reingehauen, die ich dann per Pinsel (Folie in den Deckel gesprüht) auszubessern versuchte. Aus der Ferne betrachtet sah das ganz gut aus, aber bei jedem Einsteigen fiel es unangenehm ins Auge. Wie gesagt, das war meine eigene Schuld, da ich die Relings zum Trocknen an die Wand stellte, wo sie vom Wind umgepustet wurden. Nach ein paar Wochen sah ich auf der Beifahrerseite einen stecknadelkopfgroßen "Blitzer" (die matt-chromfarbene Lackschicht blitzte durch), den ich mir bis heute nicht erklären kann. Steinschlag? Reling als Sitzgelegenheit für Möwen? Wie auch immer, ich baute alles wieder ab, um die Relings einfach in matt-schwarz zu lackieren. Bei der Gelegenheit wurden auch gleich vernünftig geplottete rote Schriftzüge aufgebracht.
SpiegelkappenAuch diese sind im Vergleich zu den "alten" Spiegelkappen etwas mühseliger zu entfernen. Der Überzug mit der Sprühfolie gelang problemlos, allerdings finden sich auch hier bereits einige "Blitzer".
Chrom-Einsätze im FrontgrillDiese vier sündhaft teuren Einsätze habe ich
nicht ausgebaut, da ich nicht so einfach an die Befestigungsklippse herankam. Da die schwarzen Kunststoff-Teile, an denen die Chrom-Teile befestigt sind, keine Öffnungen zum Motorraum aufweisen, habe ich einfach ringsum alles abgeklebt und direkt am Fahrzeug sprühfoliert. Auch hier sind vor wenigen Wochen die ersten "Blitzer" sichtbar geworden. Ich vermute, dass die Folie auf der glatten Chrom-Oberfläche nur ungenügende Haftung findet.
Front- u. Heck-EmblemBeide Embleme lassen sich problemlos heraushebeln. Beim Wiedereinbau des vorderen muss man darauf achten, dass man die vier Gummibuchsen vom Emblem abnimmt und in die Bohrungen des Grills steckt, dann das Emblem wieder aufsetzt. Macht man das nicht, hat man kaum eine Chance das Emblem wieder plan am Grill anliegen zu lassen. Am vorderen Emblem sind bislang keine Beschädigungen zu erkennen. Leider zeigte sich am Heck-Emblem nach wenigen Wochen ein etwa 1 cm langer Kratzer. Ob da ein Neugieriger auf dem Supermarktparklatz den Fingernageltest gemacht hat, weiß ich nicht.
HecklappengriffDer Griff ist bereits schwarz, und da ich keine Lust hatte die Buchstaben des Schriftzugs einzeln abzukleben, sie sollten rot werden, habe ich einfach den kompletten Griff abgebaut und mit schwarzer Sprühfolie überzogen, dann die (erhabenen) Buchstaben mit Farbe aus dem Modellbaubereich mehrfach rot gestrichen. Das hält bislang ganz gut, hat aber den Nachteil, dass die ohnehin matte rote Farbe in der Sonne noch blasser wird. Beim Ausbessern im nächsten Sommer muss noch eine zusätzliche Versiegelung her (oder eine andere Farbe).
Radnabendeckel f. StahlfelgenDiese habe ich erst recht spät erstanden, und da ich für die vier kleinen Dinger keine 20-Euro-Dose Sprühfolie kaufen wollte, habe ich sie einfach per Airbrush matt-schwarz lackiert. Da man ja doch ab und an mal abseits der Wege fährt, wäre der Einsatz von Sprühfolie hier wohl nicht angebracht. Ob das Lackierte nun besser hält, wird sich zeigen. Aber mal ehrlich: Die Deckel sind schnell angenommen und im Bastelkeller neu lackiert. Jedes Mal eine neue Dose Sprühfolie zu kaufen, wäre wohl übertrieben.
FazitWie man anhand der Auflistung klar erkennen kann, scheint die Sprühfolie nicht das Maß der Dinge zu sein. Möglicherweise habe ich in der Vorbereitung oder beim Auftragen Fehler gemacht, aber schlussendlich habe ich den Eindruck, dass das Zeug wohl eher für binnenlands gelegene sonnige kalifornische Hofeinfahrten taugt (wie in den DIY-Videos) als für die sand- und salzgeschwängerte norddeutsche Küstenluft.
Wer noch Fragen hat, möge die bitte hier stellen und nicht per PM, dann haben alle was davon.
Happy dipping ~ Daytona!