Also ich möchte mich auch mal an der Diskussion zum neuen Model beteiligen. Im Mai 2014 habe ich meinem 4x4 Duster Prestige abgeholt. Ausgangspunkt für den Duster waren meine schlechten Erfahrungen mit 4x2 Autos bei meinen alljährlichen Touren durch den Balkan (4 Wochen, 6000 km, 13 Länder) und nach Russland. Ich wollte eine geräumiges, geländegängiges und robustes Auto für mich und meine Familie. Nach den abgestellten Software-Mängeln (Reichweite, Verbrauchsanzeige) und Geländeumbauten (wie Stahlschutz am Differential) stellte ich aber fest, dass der Duster für mich grundsätzliche Nachteile in der Konstruktion besitzt , die gegenüber den Vorteilen überwiegen. Hier nenne ich nur das zu tief eingebaute Navi, die geländeuntaugliche Führung der Abgasanlage des 4x4 gegenüber dem 4x2, die völlig instabile Mittelarmlehne, die kantige Konstruktion im Bereich des Zündschlosses und des Armaturenbrettes (nicht kniefreundlich), die fehlende Kniefreiheit hinten und der familienuntaugliche Kofferraum. Die Steigfähigkeit durch den sehr kurz übersetzten ersten Gang ist super aber die danach folgenden Gänge hätten analog zum 4x2 länger übersetzt werden müssen. Damit ist das Auto bei 3000 U/min und 130 km/h nicht langstreckentauglich (Auto quält sich auf der Autobahn). Die Bodenfreiheit von 21 cm bei dem kurzen Radstand war fürs Gelände auch grosse Klasse incl. der guten Federung. Aber eh ich im Balkangelände angekommen war, war viel Zeit vergangen incl. viel zu viel Sprit (zu kurze Übersetzung) im Strudel verschwunden. Ich habe mich jetzt über drei Jahre damit getröstet, das Nachfolgemodell, was ja wesentlich größer sein sollte zu kaufen - aber ich bin enttäuscht. Design hin oder her. Der Kofferraum ist nach wie vor zu klein, das Navi zu tief, die Mittelarmlehne ist schmaler als vorher, Knieraum nach wie vor kantig. Positiv ist die jetzt ordentliche Lage der Fensterheber in den Seitentüren und die Griffkonstruktion. Zur Getriebeübersetzung des 4x4 hat bisher noch niemand was sagen können. Falls der Konstruktionsfehler der zu kurzen 3 - 6 Gänge beibehalten wird, hat Dacia nichts dazugelernt. Ich werde jetzt meinen Duster verkaufen und verabschiede mich von Dacia.
Der 4x4 Duster Phase 2 ist ein optimales Auto für Jäger (welche kein Navi brauchen) und die nicht mehr als 10000 km im Jahr fahren oder für das Hochland von Rumänien. Beim neuen Modell sehe ich das genauso. Ich hätte mir einen geländegängigen Van (ca. 4,50 - 4,7 m, herausnehmbare Einzelsitze, mind. 130 PS, Dachfächer) mit mind. 23 cm Bodenfreiheit gewünscht und einem echten 6. Gang. Sowas gibt es auf dem Markt in Europa aber bisher nicht. Dafür gibt es meiner Einschätzung nach eine großen Nachfrage, die Dacia nicht erkennt. Dafür hätte ich auch einige Tausend Euro mehr ausgegeben.