...wird die Breite des Lichtkegels eigentlich allein vom Reflektor der Leuchte bestimmt.
Nicht ganz...
Die max. Lichtmenge
(Lumen) die eine Lampe liefern kann ist gesetzlich begrenzt - bei H7 imho auf 1500 Lumen, diese werden selbst von Billigstlampen erreicht!
Die Helligkeit die du davon auf der Straße siehst, wird als "Lux"
(Lumen pro m² - je mehr Lumen pro m² vorhanden sind, desto heller ist es) bezeichnet bzw. gemessen!
Die Hersteller können über die Beschaffenheit
(...) des Glühwendels und des Glaskörpers bestimmen, wo dieser welche Menge der zur Verfügung stehenden 1500 Lumen abstrahlen soll. Die +XX% Lampen sind darauf optimiert, an den gesetzlich vorgegebenen Messpunkten
(gewisse Entfernungen zur Lampe) mehr Lumen abzugeben - dort ist es dann heller.
Die Angabe +XX% bezieht sich also rein auf gewisse Messpunkte und NICHT auf den kompletten ausgeleuchteten Bereich!
Die Lumen die dort verballert werden um einen höhere Lux-Zahl zu erreichen, müssen woanders eingespart werden - da diese nunmal nur begrenzt zur Verfügung stehen. Und damit sind wir dann z.B. bei den schwächer ausgeleuchteten Seiten angelangt.
Wenn ein Hersteller seine Lampen mit höherer Leuchtweite anpreist - ist das schlichtweg falsch, denn die max. Leuchtweite
(in einem korrekt eingestellten Scheinwerfer) wird durch den Neigungswinkel der Scheinwerfer bestimmt - die Billiglampe leuchtet genauso weit, nur stehen dir bei der Billiglampe am Ende des Leuchtkegels nicht soviel Lux zur Verfügung
(dort ist es dann im Vergleich dunkler) wie bei einer +XX% Lampe, weil die Billiglampe schlichtweg mehr Streulicht hat, was unterwegs "verloren" geht bzw. inhomogener leuchtet.
Selbiges trifft auch auf die Breite zu, weswegen ich am Anfang meines Posts
"nicht ganz" geschrieben habe, die Breite wird zwar wie du schriebst durch den Reflektor bestimmt, wenn die Lampe aber in diesem Bereich weniger Lumen abgibt, ist es dort dunkler - der Leuchtkegel sieht dann nicht ganz so breit aus.
Das mit dem Streulicht kannst du sogar daheim an der Garagenwand feststellen, da wirst du nämlich bei einer "Markenlampe" eine klar abgegrenzte scharfe Hell/Dunkelgrenze sehen - während diese mit der billig Leuchtobst eher unscharf wird bzw. verschwimmt.
Ich hoffe das war halbwegs verständlich erklärt - dass die Reflektorgeometrie nicht alleine die Ausleuchtung bestimmt. Sondern hier auch die verwendete Lampe einen großen Einfluss hat.
...kann ich mir vorstellen, dass schon Bruchteile von Millimetern Unterschied beim Leuchtmittel einen deutlichen Unterschied auf der Straße machen.
Das stellst du dir nicht nur so vor, das IST so! Deswegen sollte man ja nach einem Lampentausch in die Werkstatt fahren und die Scheinwerfer neu einstellen lassen.