Autor Thema: Tour nach Nord Schweden  (Gelesen 4114 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Lodjur

  • Duster Experte
  • ****
  • Themenstarter
  • Beiträge: 730
  • Dankeschön: 497 mal
  • Herkunftsland: de
  • Duster Status: Besitzer
  • Ausstattung: Celebration
  • Baujahr: 2020 Duster II
  • Farbe: Iron Blau
  • Motor: 1.3 TCe 150 GPF 4x4 150 PS
Tour nach Nord Schweden
« am: 25. September 2011, 17:47:46 »
Hi, so dann von mir auch ein paar Impressionen meiner etwas "ins Wasser gefallenen" Tour. Geplant war eigentlich eine 1-2 wöchige Paddeltour in einem riesigen Naturreservat
in Jämtland/Härjedalen im nördlichen Schweden. Das gesamte Zielgebiet ist nicht mit Fahrzeugen (ausser Schnee Scooter im Winter) befahrbar. Nur mit Boot, zu Fuss oder Hubschrauber kommt man da rein. Aber erstmal hat man die Anfahrt zu bewältigen die sich in Schweden ziemlich hinzieht.

Es sind etwa 1700 Km von meinem Wohnort bis zur Einsiedelei/Rangerstation wo man den Wagen abstellt und es mit dem Kanadier dann weitergeht. Davon liegen dann knapp 1000 Km in Schweden zu fahren. Der Verkehr ist äusserst gering und die Verbindungstrassen sind sehr gut befahrbar. Im Herbst gibt es eine grosse Gefahr für Wildunfälle mit Elchen und weiter im Norden mit Rentieren. Die Geschwindigkeit ist für Fahrzeuge mit Hänger auf 60 beschränkt. Normal gilt zwischen 70 und (110 auf den grossen Verbindungsstrassen). Ich fuhr wie die meisten Schweden auch, trotz Hänger auch immer so um die 80-90. Das Risiko ist gering, es gibt fast keine Polizeipräsenz im Lande ausserhalb der grösseren Städte. Allerdings gibt es seit ein paar Jahren, selbst im scheinbaren Nirgendwo vermehrt automatische Bltzerkameras. Eine Reaktion der Schweden auf etwas angestiegene Unfallzahlen die letzten Jahre. Da erwischt zu werden kann richtig teuer werden. Bis zur Beschlagnahme des Fahrzeugs. Netterweise sind die Kameras aber immer durch Schilder kurz vorher angezeigt.

Sobald man sich im nördlichen Värmland und danach in Dalarna und dann Jämtland abseits der Verbindungsstrassen bewegt wird's interessant. Schotter und sog. Ölkies Wege vermitteln ein wenig Abenteuer und man freut sich über seinen SUV. Ich hatte nun geplant als erste Anlaufstelle meinen ehemaligen Waldhof in Värmland an zu fahren. Der jetzige Besitzer mit dem ich in losem Kontakt geblieben war hatte mich eingeladen Ihn zu besuchen. Er muss das Anwesen nun nach 7 Jahren auch leider verkaufen und so war es für mich quasi die letzte Gelegenheit mir mein altes Paradies nochmal an zu schauen. Von da startete ich dann durch zum geplanten Ziel. Leider hatte ich alle Planungen ohne den Wettergott gemacht. Seit ich in Schweden angekommen war schüttete und stürmte es ohne Unterlass. Für ganz Mittel- und Nordschweden galt Unwetterwarnstufe 2.
In Südschweden sah ich schon schon bei der Durchfahrt zum Teil grossflächig überschwemmte Flussregionen. Es wurde auch nicht besser, je weiter nördlich, rutschten mir  ausgerissene kleine Bäume auf den Strassen entgegen. Der Duster umfuhr locker alles an Hindernissen und auch keine überschwemmte Strasse brachte mich in Bedrängnis.
Auf dem 5 Km langen Privatweg zu meinem ehemaligen Grund lag die erste richtig fette Kiefer quer über den Weg. Hänger ab, Baum angeseilt und soweit vom Weg gezogen das ich da weiterkam. Das durfte ich im Verlauf des Urlaubs unterwegs dann noch ein paar mal machen. Auch da machte der Duster keine schlechte Figur.

Am Ziel in Jämtland angekommen, das Wetter blieb bescheiden liess sich einfach kein Slot finden wo die Vorhersage ein paar Tage günstiger gewesen wäre. Regen, Sturmböen und nach dem ersten Tag, den ich in einer gemieteten kleinen Hütte verbracht hatte auch der erste Frost. So ein verdammter Mist. Das ganze Jahr hatte ich mich auf dieses Tour gefreut. Ich unterhielt mich mit dem Betreiber des Hofes hier "am Ende der Welt", er riet mir auch ab dieses Tour zu starten. Bei dem Wind mit einem offenen Solo Canadier
raus auf die offenen Gebirgsseen hier grenzt an Wunsch nach Freitod. Auch der lang anhaltene Regen macht so eine Tour nicht unbedingt gemütlicher. Die Kälte störte mich weniger, habe ich doch einen kleinen Holzofen dabei um meine Lavvu zu beheizen.

Also akzeptiert das das dieses Jahr nichts mehr wird. Stattdessen bin ich dann zu dem Zielsee einem völlig isoliert liegendem riesigen See in einer traumhaften Wildnis gewandert. So ganz umsonst wollte ich ja nun nicht die weite Anfahrt gemacht haben. Dazu nutze ich dann den einzigen richtig schönen Tag, der eigentlich der geplante Starttag der Tour war. Aber schon am nächsten Tag sollte es wieder losgehen. Es ist halt eine Gebirgsregion die mit echten knapp 800 Höhenmetern auf Grund der nördlichen Lageschon gut 1500 Metern in den Alpen entspricht. Mit dem entsprechend schnell sich änderndem Wetter.
Der nächste Tag brachte dann schon wie angekündigt wieder Regen und Wind, und ich machte mich an die Rückfahrt. Ein Stop mit Übernachtung in Dalarna am Västerdal Älven zeigte mir mal wieder die Vorteile meines Dachzeltes. Am Abend hatte ich noch bei halbwegs trockenem Wetter dem Lagerleben frönen können, so ab Mitternacht fing es derart an zu schütten, es hörte einfach nicht mehr auf. Als ich morgens gegen 8 aus dem Zelt lugte stand mein Lager komplett 2-3 cm unter Wasser. Wenigstens war ich mit dem Zelt in 1.5 Meter Höhe sicher vor Wassereinbruch. Im strömenden Regen abgebaut und nass und ziemlich angefressen dann nochmal nach Värmland auf den Waldhof. Dort dann ein paar Tage verbracht wobei ich mit etwas Glück wenigstens bei zeitweise Sonne mein Geraffel wieder trocknen konnte. Nach knapp 2 Wochen dann gestern wieder zu Hause angekommen. Fazit, der Duster machte absolut keine Probleme sondern zeigte sich wie erwartet als perfekter Reisewagen mit Nehmerqualitäten. Ich hatte in den Tagen auf dem Hof nat. den Hänger abgekoppelt und nutzte die Zeit und die Kenntnis der Gegend von früher um etwas mit dem Duster im Wald herum zu kurven. Alte und neue Holzrückwege
und auch etwas kniffeligere richtige Kraxelstiege zu befahren. Alles kein Problem, nur einmal musste ich in den Lockmodus bemühen weil es dann doch zu sumpfig geworden war. Das ganze tröstete mich dann doch ein wenig über den an sich ja nicht so planmässig verlaufenden Urlaub. Hier konnte ich ohne Stress in meinem ehemaligen eigenen Wald und ansonsten Staatsforst rumspielen. Hier "darf" man das es ist halt niemand da. Wild im Geländefahren ist hier zwar auch verboten, aber die abenteuerlichen Wege sind halt ohne Verbotsschild und somit erstmal erlaubt.

Naturgemäss ist es etwas schwierig Fotos zu machen wenn man Solo unterwegs ist. Ist dann irgendwie immer etwas gestellt und ohne "Aktion" Und die meiste Zeit war ja auch das Wetter nicht danach. Ich habe einfach mal ein paar
Bilder zusammengestellt. Anfahrt, Lagerleben, wie schaust da im Norden so aus und ein paar Bilder von der Wanderung zu dem Zielsee den ich dann wenigsten zu Fuss erreicht habe.

CU Bernd


 



nicht nur drüber reden…machen!
Nun einmal Full House ausser Leder :-). LED Abblendlicht, dazu Zusatz LED FSW auf dem Dach, LED Balken als ASW Funkgesteuert, LED ASW nach hinten Funkgesteuert, LED Blinker seitlich , Dashcam vorne, Spritzschutz v+h, Seitenschutz, Radlaufschutz, Bumper auf den Fahrzeugecken, ClimAir vorne, Gummischalen Fussmatten, Kofferaumwanne, Ladekantenschutz, AHK, Signalhorn BigBlast, schwarze Alufelgen für die Ganzjahres Ats
 

Offline Lodjur

  • Duster Experte
  • ****
  • Themenstarter
  • Beiträge: 730
  • Dankeschön: 497 mal
  • Herkunftsland: de
  • Duster Status: Besitzer
  • Ausstattung: Celebration
  • Baujahr: 2020 Duster II
  • Farbe: Iron Blau
  • Motor: 1.3 TCe 150 GPF 4x4 150 PS
Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #1 am: 25. September 2011, 17:53:31 »
Und der Rest...

Cu Bernd
nicht nur drüber reden…machen!
Nun einmal Full House ausser Leder :-). LED Abblendlicht, dazu Zusatz LED FSW auf dem Dach, LED Balken als ASW Funkgesteuert, LED ASW nach hinten Funkgesteuert, LED Blinker seitlich , Dashcam vorne, Spritzschutz v+h, Seitenschutz, Radlaufschutz, Bumper auf den Fahrzeugecken, ClimAir vorne, Gummischalen Fussmatten, Kofferaumwanne, Ladekantenschutz, AHK, Signalhorn BigBlast, schwarze Alufelgen für die Ganzjahres Ats
 

DUSTERcommunity.de

Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #1 am: 25. September 2011, 17:53:31 »

Offline tannator

Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #2 am: 25. September 2011, 18:20:36 »
Hi Bernd,

Schade, dass es so nass war in Deinem Urlaub. Die Fotos sind aber trotzdem sehr schön und die Landschaft sieht toll aus. Ich hoffe Du hast Dich gut erholt.

Schönen Gruß aus Kiel,

Hanno
 

Offline hosenmax

Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #3 am: 25. September 2011, 18:25:14 »
Toller Bericht und schöne Fotos!! :daumen
Vielleicht das eine oder andere als Foto des Monats einreichen!? /nachdenk
Seit 2010.10.11 Besitzer eines wunderschönen perlmutt-schwarzen Dusters
 

Offline bayernwolle

Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #4 am: 25. September 2011, 18:30:25 »
Hallo Lodjur,

ich glaube Deine "ins Wasser gefallene Tour" war trotz des nicht so geplanten Verlaufs
eine sehr schöne Zeit, die auch für immer positiv in Deinen Erinnerungen bleiben wird.
Ich war selbst ein paar mal auf den "Aland"- Inseln und erinnere mich immer wieder gerne
an diese Touren.
Wenn ich Deine Bilder sehe, bin ich mir sicher, Du bist von Deiner Ausrüstung her, auf alles
vorbereitet was da kommen kann, Super.
Ich bewundere Menschen, die den Mut haben so etwas mal zu machen.


Gruß Wolfgang
Von 12.11.10 bis 29.10.15 mit Duster "Conrad" unterwegs.
Ab 29.10.15 Renault Kadjar.
 

Offline Lodjur

  • Duster Experte
  • ****
  • Themenstarter
  • Beiträge: 730
  • Dankeschön: 497 mal
  • Herkunftsland: de
  • Duster Status: Besitzer
  • Ausstattung: Celebration
  • Baujahr: 2020 Duster II
  • Farbe: Iron Blau
  • Motor: 1.3 TCe 150 GPF 4x4 150 PS
Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #5 am: 25. September 2011, 18:56:50 »
Hi, danke.
Und ja, es war natürlich auch so schön. Jeden Tag den ich in Schweden verbringen kann ist schön! Ist halt meine 2te Heimat. Aber soviel ist halt noch nie anders als geplant gelaufen. Wie gesagt, Kälte und Regen alleine halten mich normalerweise nicht ab. ist zwar schöner wenn es nicht so nass ist aber mit der entsprechenden Ausrüstung geht das.
Aber starker Wind ist der no Go Faktor bei Solo Touren. Ist schon so nicht ganz ungefährlich wenn man so was alleine macht. Aber nun habe ich doch tatsächlich schon wieder einen Grund das noch mal an zu gehen  ;D.
CU Bernd
nicht nur drüber reden…machen!
Nun einmal Full House ausser Leder :-). LED Abblendlicht, dazu Zusatz LED FSW auf dem Dach, LED Balken als ASW Funkgesteuert, LED ASW nach hinten Funkgesteuert, LED Blinker seitlich , Dashcam vorne, Spritzschutz v+h, Seitenschutz, Radlaufschutz, Bumper auf den Fahrzeugecken, ClimAir vorne, Gummischalen Fussmatten, Kofferaumwanne, Ladekantenschutz, AHK, Signalhorn BigBlast, schwarze Alufelgen für die Ganzjahres Ats
 

DUSTERcommunity.de

Re:Tour nach Nord Schweden
« Antwort #5 am: 25. September 2011, 18:56:50 »