Also, grundsätzlich verändert jeder Lack durch UV-Einstrahlung seinen Ton oder auch die Farbtiefe (mehr oder weniger). Bei den modernen Autolacken heutzutage werden wasserbasierende, lösungsmittelfreie Acryllack-Dispersionen verwendet. Die Lacke früher waren durch Verwendung organischer Lösungsmittel deutlich glatter, moderne Lacke haben immer etwas von einer leichten "Orangenhaut".
Der Hauptunterschied in der Qualitätsgüte der Lacke liegt in der Zusammensetzung und Art der verwendeten Farbpigmente. Man unterscheidet hier mineralische (z.B. Titandioxid, Calciumcarbonat) und organische Pigmente (z.B. Azopigmente und Polycyclische Pigmente) sowie Metalleffektpigment.
So wird z.B. bei weiss vornehmlich das mineralische Titandioxid als Farbpigment verwendet. Weiss kann "vergilben", aber nicht weil das Titandioxid sich chemisch ändert, sondern das dem Pigment umgebene Acryl eintrübt. Rot ist auch heute noch neben Gelb (Cadmiumsulfid, Bleichromat oder Molybdatrot, aber heute verboten und durch organische Pigmente ersetzt) und blau (mineralisches Ultramarin) einer der kritischsten Farben, da beide Farben nur liebend gern unter Einfluß von UV-Licht mit radikalem Sauerstoff reagieren und dann oxidieren, sich also chemisch verändern.
Metallic-Lacke sind heute fast ausnahmslos auf organische Farbpigmente aufgebaut und haben zusätzlich einen schützenden Klarlackabschluss. Zudem sind die organischen Farbpigmente teilweise sehr stabil gegen UV-Licht durch Verwendung von UV-Stabilisatoren (z.B. Benzotriazol). Selbst nanoskaliges Titandioxid kann als UV-Stabilisator wirken. (Auch Thema "Nanoversiegelung")
Das UV-Licht ist deswegen so kritisch, weil es verschiedene "Radikale" bildet, nicht nur im Lack, sondern besonders auch auf der menschlichen Haut (Hautkrebs). Das sind in der Regel äußerst aggresiv auftretende Moleküle oder Atome (vergleichbar Ozonbildung) die liebend gern mit anderen Substanzen chemisch reagieren möchten.
Den Lack kann man grundsätzlich durch eine hochwertige Lackversiegelung und Lackpflege erhalten (der Mensch mit guter Sonnencreme

), wobei der Aufwand bei Nicht-Metallic-Lacken deutlich höher ist, als bei den Metallic-Lacken: Ein schwarz-metallic ist also wesentlich stabiler als ein einfaches schwarz.
So, genug Chemie am Sonntag Morgen.