Moin,
wenn man wie bei einer normalen Schraubverbindung eine Scheibe zwischen Schraubenkopf und
Motorblock legt, hat man ja zwei Flächen, welche abdichten müssten. Vor der Scheibe wäre ja nun
die Kupferdichtung. Hinter der Scheibe würde nun direkt der Sechskant der Schraube liegen.
Dieser Spalt zwischen Scheibe und Sechskant muss natürlich absolut dicht sein.
Die Unterleg bzw. Karosseriescheibe sollte aus Stahl und ausreichend dick sein. Man kann natürlich
eine Scheibe mit passendem Außendurchmesser im Innendurchmesser auffeilen, damit sie möglichst
genau passt. Dann sollten beide Seiten plangeschliffen werden. Ich nehme dazu immer eine Glasscheibe
als Unterlage, lege einen Bogen Nass-Schleifpapier 150-250 darunter und schiebe die Metallscheibe
mit exzentrischen Bewegungen und leichtem Druck über den Bogen. Natürlich mit Wasserzugabe.
Anbei noch ein Bild, damit man eine Vorstellung davon hat. Stichwort ist "manuelles Planschleifen".
Um nun den Spalt zwischen Scheibe und Sechskant abzudichten kann folgendes versucht werden:
Scheibe und Sechskant mit Weichlot vorverzinnen, zusammenfügen und nur den Spalt zwischen den
Teilen mit Weichlot verbinden. Dazu sollte man aber etwas Erfahrung im Weichlöten haben, sonst
wird kein gutes Ergebnis erreicht.
Die Teile mit einer aushärtenden Dichtmasse verbinden. Dazu könnte man die altbewährte Curil
Dichtmasse verwenden.
https://www.kmotorshop.com/de/article-detail/view/119099/tesnici-material-035-973-elring-035-971Ich selbst habe solche Friemelteile auch schon mit einer untergelegten Dichtscheibe aus Bleifolie
abgedichtet. Solche Verbindungen waren sogar bis 3 Bar druckdicht.
Die Dichtscheiben muss man sich aus der Bleifolie selbst schneiden. Das Blei ist sehr weich und kann
mit Schere, Locheisen und Feile in Form gebracht werden.
Solche Bleifolien gibt es z.B. in 10 cm Breite als Meterware im Baumarkt als Walzblei für
Dacheindeckungen.
Da beim eindichten mit Blei die Dichtung "fließt", muss man die Verschraubung langsam und mit
etwas Gefühl anziehen.
Gruß Thomas